Generikahersteller Stada verhandelt über Zukäufe

31.03.2011 - Deutschland

(dpa) Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr will der Pharmahersteller Stada sein Geschäft mit Hilfe von Zukäufen auf eine noch breitere Basis stellen. «Wir haben ganz aktuell mehrere interessante Projekte in der Bearbeitung», sagte der Vorstandsvorsitzende der STADA Arzneimittel AG (Bad Vilbel), Hartmut Retzlaff, bei der Bilanzvorlage am Mittwoch in Frankfurt. «Sicher ist, wir werden in diesem Jahr zukaufen - seien es Marken oder auch Firmen.» Eine Kapitalerhöhung sei dafür nicht notwendig. «Was wir nicht tun werden ist, im Generikamarkt in Deutschland zu akquirieren.»

Insgesamt sei der Hersteller von Nachahmermedikamenten (Generika) trotz Herausforderungen in manchen Märkten auf gutem Weg, bei Umsatz und Ertrag weiter zu wachsen und die «ehrgeizigen Langfristziele für 2014 zu erreichen». 2014 soll der Umsatz etwa 2,15 Milliarden Euro und der Konzerngewinn etwa 215 Millionen Euro erreichen.

Das erste Quartal 2011 sei besser gelaufen als die ersten drei Monate des Vorjahres. Im Gesamtjahr soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Dieser Wert - bereinigt um Sondereffekte und zum Teil Währungseinflüsse - lag 2010 bei 315,9 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr war der Überschuss des Generikaherstellers («Grippostad», «Mobilat») um 32 Prozent auf 68,4 Millionen Euro eingebrochen. Stada erklärte das mit Problemen im Geschäft in Serbien und hoher Kosten für den Konzernumbau. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf rund 1,63 Milliarden Euro. Damit bestätigte Stada Ende Februar vorgelegte vorläufige Zahlen. Die Dividende soll von 55 Cent im Vorjahr auf 37 Cent je Aktie sinken.

Für 2011 erwartet Stada eine Erholung des Geschäfts in Serbien. «Serbien ist operativ auf dem besten Weg», sagte Retzlaff. Auf dem nach wie vor wichtigsten Markt Deutschland (32 Prozent Anteil am Gesamtumsatz) stellt sich das Unternehmen dagegen auf weitere Umsatzrückgänge ein: Das Geschäft mit Nachahmermedikamenten sei von sinkenden Preisen gekennzeichnet. «Der Generikabereich in Deutschland verliert für die Stada-Gruppe immer mehr an Bedeutung», erklärte Finanzvorstand Helmut Kraft.

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