Poker um Stada: Investoren befürchten Misserfolg bei Übernahme

02.06.2017 - Deutschland

(dpa) Die Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven gestaltet sich nach Informationen aus Finanzkreisen äußerst zäh. Inzwischen fürchteten die Investoren, dass der geplante Kauf am Ende noch platzen könnte, erfuhr die Finanznachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen. «Es wird knapp», hieß es dort.

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Bain und Cinven wollen Stada für 5,3 Milliarden Euro übernehmen. Damit der Deal zustande kommt, müssen 75 Prozent der Aktionäre zustimmen. Derweil geht der Übernahmeprozess in den Endspurt: Die Frist läuft bis 8. Juni. Die Erwerbsgesellschaft der Investoren, Nidda Healthcare Holding, veröffentlichte am Donnerstag den neuesten Zwischenstand zur Übernahme. Demnach wurden bisher 9,56 Prozent der Stimmrechtsanteile an Stada angedient. Die Frist kann nur verlängert werden, wenn die angepeilte Mindestannahmeschwelle erreicht wird.

Bei Übernahmen ist es üblich, dass sich Anleger erst spät entscheiden, doch im Fall von Stada erweist sich laut mit der Transaktion beschäftigten Bankenkreisen der «hohe Anteil» an Privatinvestoren als Problem. Diese halten rund 27 Prozent an Stada, davon soll ein großer Teil auf traditionsbewusste Apotheker und Ärzte entfallen. Stada hatte zuletzt gezielt bei Kleinanlegern für die Übernahme geworben - sie könnten das Zünglein an der Waage sein.

Als Störfeuer könnten aber auch die jüngsten Spekulationen über ein neues Gegenangebot von Shanghai Pharmaceuticals zusammen mit den im Bieterrennen unterlegenen Investoren Advent und Permira gewirkt haben. «Die Gerüchte haben für Verwirrung gesorgt und den Prozess gestört», sagte eine mit der Sache vertraute Person. Zwar gab es bisher kein offizielles Gegenangebot, doch Anleger könnten sich in der Hoffnung auf ein höheres Angebot zurückgehalten haben. Stada wollte die Spekulationen nicht kommentieren.

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