US-Studie: Nervengift Botox hilft nach Schlaganfall

09.08.2002
Boston (dpa) - Das Nervengift Botox kann nach einer neuen US- Studie noch mehr als nur Falten ausbügeln. Forscher der Universität von Indiana berichten im «New England Journal of Medicine» vom Donnerstag, dass Injektionen mit einer verdünnten Lösung des Nervengifts auch die Muskeln nach einem Schlaganfall entkrampfen und den Patienten damit etwas von ihrer Bewegungsfähigkeit zurück geben kann. Botulinumtoxin (Botox) lähmt die Muskeln und ist beispielsweise für die Verringerung von Stirnfalten beliebt. Das vom Bakterium Clostridium botulinum produzierte Botulinumtoxin gilt als giftigste Substanz der Welt und als potenzielle Biowaffe. Das Team um Allison Brashear injizierte 126 Schlaganfall-Patienten mit einer bewegungsunfähigen Hand Botox und verglich ihre Entwicklung mit Patienten, die nur ein wirkungsloses Mittel in die Hand gespritzt bekamen. Nach sechs Wochen hatten 83 Prozent der Botox-Patienten deutlich weniger Schmerzen, konnten sich besser kleiden und ihre Hand normal halten. 62 Prozent von ihnen sagten, dass sich ihr Leben «wesentlich verbessert» habe. Die Wirkung von Botox hält im allgemeinen nicht länger als drei Monate an.

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