Prüfbehörde: Für Impfstoffe müssen weniger Tiere sterben

01.07.2002

Frankfurt/Main (dpa) - Für die Sicherheit von Impfstoffen müssen bald weniger Tiere sterben. Wie das zuständige Bundesamt, das Paul- Ehrlich-Institut (PEI) im hessischen Langen, am Donnerstag bekannt gab, gelten ab Juli europaweit neue Prüfvorschriften für Impfstoffe. Für viele Qualitätstests seien damit künftig weniger oder keine Tierversuche mehr nötig. Allein bei der Prüfung der Impfstoffe für Deutschland benötige man jährlich rund 5000 Meerschweinchen und Mäuse weniger als bisher. Dies sei eine Einsparung um mehr als die Hälfte.

PEI-Präsident Prof. Johannes Löwer sagte, das Bundesamt habe nachgewiesen, «dass die hohen Ansprüche an die Sicherheit und Qualität von Impfstoffen heute auch mit dem Einsatz deutlich weniger Tiere als bisher erfüllt werden können». Zwischen 1993 und 1995 habe das PEI «Möglichkeiten für wissenschaftlich vertretbare Einsparungen von Tieren in der Qualitätskontrolle» erarbeitet. Die Vorschläge wurden bei der Europäischen Arzneibuchkommission eingereicht und vor kurzem verabschiedet.

Die meisten Tierversuche waren nach Angaben von Pressesprecherin Susanne Stöcker zum Testen von Impfstoffen gegen Wundstarrkrampf, die Atemwegs-Infektion Diphterie und Keuchhusten nötig. Sie wurden nach Darstellung des PEI in der neuen Verordnung entweder ersatzlos gestrichen, durch Tests mit tierischen Zellkulturen ersetzt oder so verändert, dass nur noch rund die Hälfte der Tiere benötigt wird.

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