GBC Biotech bekommt bei Entwicklung von Krebsmedikament Rückenwind von der EU

14.05.2002
MÜNCHEN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Ein Tag vor der Vorlage seiner Quartalsbilanz für die ersten drei Monate 2002 hat das Biotech-Unternehmen GPC Biotech einen Fortschritt bei der Entwicklung seines Krebsmedikaments "Bryostatin-1" gemeldet. Die EU-Komission habe dem Speiseröhrenkrebs-Medikament die "Orphan Medicinal Product Designation" verliehen, sagte GBC-Sprecherin Petra Bassen am Montag der dpa-AFX. Mit einer eventuellen Marktzulassung des Medikaments habe dieser Schritt aber nichts zu tun. Bei der "Orphan Medicinal Product Designation" handelt es sich nach ihren Angaben um eine Art Patentschutz für Wirkstoffe gegen Krankheiten, an denen weniger als 5 von 10.000 Menschen in der Europäischen Union erkranken und für die es keine andere befriedigende Therapie gibt. "Damit wollen die Behörden die Forschung nach Wirkstoffen fördern, die sonst wegen der glücklicherweise relativ geringen Zahl der Patienten vernachlässigt würden", sagte Bassen. Schon im Dezember hatte die US-Gesundheitsbehörde einen ähnlichen Schritt vollzogen. BEI MARKTZULASSUNG SCHLIESSLICH ALLEINIGES VERMARKTUNGSRECHT Die Entscheidung der EU sage aber noch nichts darüber aus, ob und wann das Medikament auf den Markt komme, räumte Bassen ein. Auch GBC Biotech wolle sich zeitlich nicht festlegen. Fest stehe hingegen, dass die Orphan Medicinal Product Designation dem Unternehmen die alleinigen Vermarktungsrechte von "Bryostatin-1" für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs in Europa zusichern würde, wenn es schließlich die Marktzulassung erhalte. Die Anleger reagierten auf den EU-Entschluss erfreut und trieben die GBC-Aktie im frühen Handel um mehr als sieben Prozent in die Höhe auf 7,43 Euro.

Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte