Novartis-Chef Vasella will Forschungsachse Basel-Boston aufbauen
ZÜRICH (dpa-AFX) - Mit der Verlegung des Forschungshauptquartiers von Basel nach Boston will der Schweizer Pharmakonzern Novartis AG den US-Markt erobern. Der Forschungsstandort Basel solle aber seine Bedeutung behalten, sagte Novartis-Konzernchef Daniel Vasella in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag".
Die Verlagerung nach Boston sei sicher eine "Verschiebung des Gravitationszentrums". Es sei aber falsch, aus Furcht vor der öffentlichen Meinung in der Schweiz auf dem Status quo zu verharren. Ziel für Novartis sei die Führerschaft. In den USA würden doppelt so viele Doktoranden abgehen als in Europa, begründete Vasella den Schritt in die USA. Die Forschungsgelder, die in die Pharma- und Biotechnologie investiert würden, seien mit über 20 Mrd. Dollar pro Jahr ein Vielfaches höher als in Europa.
Längerfristig wolle er eine Achse zwischen Basel und Boston aufbauen, um in Europa und in den USA die besten Wissenschaftler anwerben zu können. Novartis hatte am vergangenen Montag angekündigt, dass die weltweite Forschung des Konzerns künftig von den USA aus geleitet wird. In Cambridge (Massachusetts) wird das Novartis Institute for Biomedical Research Inc (NIBRI) mit zunächst 400 Stellen gegründet. Geplant ist die Erweiterung auf 900 Forschungsstellen.
Als "modellhaft" bezeichnete Vasella ferner den Verwaltungsrat von Novartis. Vasella hat eine Doppelfunktion als Verwaltungsratspräsident und Konzernchef. Noch vor dem Enron-Debakel sei ein Corporate-Goverance-Ausschuss mit externen Verwaltungsräten gebildet worden. Novartis werde in Zukunft wahrscheinlich detaillierte Zahlen zu den Gehältern der Spitzenmanager veröffentlichen, sagte er weiter. Ohne Namensnennung den Lohn des höchstbezahlten Verwaltungsrates einzeln offen zu legen, sei ein "heuchlerisches Konstrukt".

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