Einfachere Erforschung des Arzneimittelverbrauchs

Publikation der erforderlichen Tagesdosen der einzelnen Wirkstoffe

07.05.2002
Bonn (ots) - Mit der aktuellen Publikation des GKV-Arzneimittelindex im Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) werden neben einer detaillierten Darstellung der Methodik zur Klassifikation der deutschen Arzneimittel im Rahmen des Forschungsprojekts nun erstmals die für die Messung des Arzneimittelverbauchs erforderlichen Tagesdosen der einzelnen Wirkstoffe publiziert. "Dies macht die Forschung zum Arzneimittelverbrauch einfacher und ist eine wesentliche Arbeitserleichterung", erklärte Dr. J. Günther vom WIdO. Diese Veröffentlichung auf CD-ROM beschreibt in einem ersten Teil ausführlich die Methodik der Arzneimittelklassifikation nach dem anatomisch-chemisch-therapeutischen (ATC) Klassifikationssystem und die Festlegung von definierten Tagesdosen (DDD) im Forschungsprojekt GKV-Arzneimittelindex. In einem zweiten Teil findet sich nun erstmals eine vollständige Liste der ATC-Codes mit zugehörigen Tagesdosen (DDD) für den deutschen Arzneimittelmarkt. Seit 1981 wird im Rahmen des von Ärzten, Apothekern und Krankenkassen gemeinsamen finanzierten Forschungsprojekts GKV-Arzneimittelindex der deutsche Arzneimittelmarkt mit dem Ziel einer verbesserten Anwendungs- und Markttransparenz analysiert. Die hierfür notwendige Klassifikation von Arzneimitteln wird durch das ATC/DDD-System der WHO ermöglicht. Erst die eindeutige Klassifikation von Arzneimitteln mit Hilfe des ATC-Codes und die Messung der verordneten Arzneimittelmenge mit Hilfe definierter Tagesdosen (DDD) als technischer Maßeinheit ermöglicht eine kontinuierliche und reproduzierbare Analyse des Verordnungsgeschehens. Die langjährige Kooperation der WHO mit dem WIdO führt seit dem Jahr 2001 jährlich zu einer deutschen Übersetzung der international gültigen Klassifikation, die damit einem breiteren deutschsprachigen Nutzerkreis erschlossen werden kann. Bereits im November 2001 veröffentlichte der GKV-Arzneimittelindex erstmals einen Methodikband, in dem die Vorgehensweise der ATC und DDD-Festlegung für den deutschen Arzneimittelmarkt detailliert beschrieben wurde. Hierzu zählen vor allem spezielle Kombinationspräparate sowie Zubereitungen der besonderen Therapierichtungen, die ausschließlich im deutschen Verordnungsmarkt eine Rolle spielen und daher in der internationalen WHO-Klassifikation nicht berücksichtigt werden. Mit der zusätzlichen Veröffentlichung eines ATC-Index mit den zugehörigen DDD-Angaben wird nunmehr die letzte Transparenzlücke geschlossen und der Forschungslandschaft ein vollständiges Instrumentarium zur Analyse des Arzneimittelverbrauchs an die Hand gegeben.

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