Pharma-Konzern Schering prüft Entschädigung der DDR-Doping-Opfer

26.03.2002
BERLIN (dpa-AFX) - Der Berliner Pharma-Konzern Schering hat bestätigt, dass er eine Beteiligung am Entschädigungsfonds für die Opfer DDR-Dopings prüft. Eine Zusage steht nach Angaben des Unternehmens aber noch aus. "Wir sind zwar mit dem Thema befasst, doch über eine finanzielle Beteiligung der Schering AG ist noch keine Entscheidung getroffen worden", sagte Unternehmenssprecher Mathias Claus am Montag der "Netzeitung". Claus begründete dies mit zu vielen offenen Fragen. So müsse geklärt werden, welche Personen unter welchen Voraussetzungen Anspruch an Zahlungen aus dem Fonds hätten. "Wir geben nicht einfach in den blauen Dunst hinein eine finanzielle Zusage", sagte Claus. Der Deutschlandfunk hatte am Samstag berichtet, die pharmazeutische Industrie - darunter auch Schering - wolle sich am Fonds beteiligen. Der Konzern lege aber Wert darauf, damit keine etwaige Schuld des zu ihm gehörenden Unternehmens "Jenapharm" anzuerkennen. Zu DDR-Zeiten war dort das Anabolikum Oral-Turinabol hergestellt worden. "Oral-Turinabol war in der DDR ein zugelassenes Medikament, das missbräuchlich auch zu Dopingzwecken verwendet wurde. Dadurch kann man keine besondere Verantwortung ableiten", stellte Claus fest. Der Deutsche Sportbund (DSB) hat seine Beteiligung inzwischen verbindlich zugesagt. DSB-Präsident Manfred von Richthofen hatte erklärt, im Haushalt sei "die Summe X" dafür zurückgestellt worden. Der Bund hatte im Einzelplan des Bundesinnenministeriums zwei Millionen Euro bereitgestellt. Die Mittel sind jedoch vom Haushaltsausschuss des Bundestages mit einer Sperre belegt. Bis zum Juli dieses Jahres sollen Einzelheiten in einem Gesetz geregelt werden, das noch vor der Sommerpause und damit vor Ende der Legislaturperiode rechtskräftig werden soll.

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