´Nature´: Weltweit erstes geklontes Kätzchen entwickelt sich normal

15.02.2002
LONDON (dpa-AFX) - Forscher in Texas haben das weltweit erste geklonte Kätzchen vorgestellt. Das knapp zwei Monate alte Tier mit dem Kurznamen "cc" entwickle sich ganz gewöhnlich für sein Alter, sagte Teamleiter Mark Westhusin von der Texas A&M University in College Station bei Houston am Donnerstag. In einem Bericht des britischen Fachjournals "Nature" (BD. 415, S. 859) schreiben die Forscher: "Das Kätzchen war bei der Geburt vital und scheint absolut normal zu sein." Das Erbgut des dreifarbigen Tieres stammt den Forschern zufolge von "Rainbow", einer erwachsenen weiblichen Hauskatze (Felis domesticus). Es sei in eine zuvor entkernte Eizelle übertragen worden. Auf diese Weise war auch das Klonschaf Dolly entstanden. Die Katze "Allie" habe das Klontier ausgetragen. Am 22. Dezember 2001 sei "cc" per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Die Forscher hatten das Kätzchen jedoch erst nach Erbgutanalysen vorgestellt, die sicherstellten, dass es wirklich ein Klontier ist. INSGESAMT 87 GEKLONTE EMBRYONEN IN 8 KATZENWEIBCHEN EINGESETZT Das Team hat laut "Nature" für den Versuch insgesamt 87 geklonte Embryonen in acht Katzenweibchen eingesetzt. Zwei Katzen seien schwanger geworden, eine habe jedoch eine Fehlgeburt gehabt. Das Klonkätzchen habe nicht exakt die Fellfärbung der genetischen Mutter, da das Muster nicht nur von den Genen, sondern auch von anderen Faktoren während der Entwicklung beeinflusst werde. Das Erbgut hatten die Forscher aus Cumuluszellen entnommen, die normalerweise Eizellen umschließen. Nach dem Klonschaf Dolly, das schottische Forscher vor knapp fünf Jahren ebenfalls in "Nature" vorgestellt hatten, sind mehrere 100 Klontieren geboren, darunter Mäuse, Rinder, Ziegen, Schweine und weitere Schafe. Die erste geklonte Hauskatze könnte einen neuen Markt ankurbeln. Ein Ehepaar hatte der Texas A&M University bereits 1998 mehrere Millionen Dollar an Forschungsgeldern bereitgestellt, um den Hund Missy klonen zu lassen. Einen Hund haben die Forscher jedoch bislang noch nicht vorgestellt. Der Nature-Artikel erscheint in der Ausgabe vom 21. Februar und wurde online vorab veröffentlicht. (Internet: Texas A&M University: http://www.tamu.edu/)

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