Wissenschaftler von Abbott stellen neuen Ansatz zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung vor

Phase-II-Daten belegen, dass ABT-089, der am weitesten entwickelte NNR-Wirkstoffkandidat von Abbott, sich durch gute Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit bei erwachsenen ADHS-Patienten auszeichnet

14.05.2008

Abbott und andere führende Wissenschaftler wollen neue Phase-II-Daten vorstellen, die belegen, dass ABT-089, ein selektiver neuronaler nikotinischer Rezeptor (NNR)-Agonist, ein möglicherweise wirksames und sicheres Medikament zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen darstelle.

Die Phase-II-Studienergebnisse zeigen, dass ABT-089 offenbar die Hauptsymptome von ADHS sowie die Lebensqualität und Arbeitseffizienz verbessert und die Gesamteinschränkung der Arbeitsfähigkeit erwachsener ADHS-Patienten senkt. Die gewonnene Daten zeigen auch, dass ABT-089 dem Anschein nach allgemein gut vertragen wird und Schlaf, Appetit oder Vitalzeichen (Herzfrequenz und Blutdruck) nicht nennenswert beeinträchtigt.

ADHS, eine Störung, die in der Vergangenheit eher mit der Kindheit in Verbindung gebracht wurde, dauert in mehr als zwei Dritteln aller Fälle bis in das Erwachsenenalter hinein an. Zwar kann medikamentös eine Verbesserung der ADHS-Symptome erzielt werden, oftmals verursachen die derzeit eingesetzten Präparate jedoch unerwünschte Nebenwirkungen, wie z. B. einen beschleunigten Herzschlag und erhöhten Blutdruck.

Verglichen mit den derzeit üblichen Behandlungen scheint ABT-089 ein verbessertes Wirkprofil aufzuweisen, da es Haupt- und Begleitsymptome von ADHS ohne klinisch relevante Nebenwirkungen lindert. Das Präparat setzt an spezifischen Typen von NNRs an, die sich an Nervenzellen im Zentralnervensystem finden. NNRs, die auch als neuronale nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren (nAChRs) bezeichnet werden, modulieren die Freisetzung von mehreren wichtigen Neurotransmittern, u. a. Acetylcholin und Dopamin, und stellen eine wichtige Klasse von Ionenkanälen (molekulare "Tore", die den Ein- und Ausstrom von Ionen auf Zellebene kontrollieren und die von Nervenzellen ausgesandten Signale steuern) dar, die mit einer Reihe von neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht wurden.

"Seit über einem Jahrzehnt liegen uns vielversprechende therapeutische Ergebnisse für Wirkstoffe, die an NNRs ansetzen, vor, und zwar sowohl bei Schmerz als auch bei kognitiven Defiziten, die mit einer Vielzahl von Erkrankungen einhergehen, so u.a. auch bei ADHS und der Alzheimer-Krankheit", erklärte Dr. James Sullivan, Abteilungsleiter Neurowissenschaftliche Forschung bei Abbott. "Wir halten die Ergebnisse unsere Arbeit zu ADHS für sehr ermutigend. Bei dieser Störung werden innovative Behandlungen benötigt, insbesondere um das Problem der Nebenwirkungen, die bei den derzeitig eingesetzten Medikamenten beobachtet werden, anzugehen."

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