8 Millionen Euro von der EU für internationales Großprojekt zur Bekämpfung der Alzheimer Krankheit mit Omega-3 Fettsäuren

06.12.2007

Das Projekt mit dem Namen "LipiDiDiet" ist an der Neurologie der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg angesiedelt und ist damit das größte bisher in Homburg/Saar koordinierte EU-Forschungsprojekt. Das internationale Forschungsteam steht unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Hartmann (Stiftungsprofessur für Neurodegeneration und Neurobiologie an der Universität des Saarlandes) und umfasst 16 Forschungsgruppen u.a. aus den Universitäten von Amsterdam, Bonn, Götebörg, Kuopio, Nijmegen, Prague, Stockholm, Szeged, Tel Aviv, sowie den Firmen Royal Numico und EURICE. Teilnehmer aus dem Saarland sind neben der Projektgruppe von Prof. Dr. Tobias Hartmann auch die Gruppe von Prof. Dr. Klaus Fassbender (Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums des Saarlandes und Vizepräsident der Universität des Saarlandes) sowie EURICE (Saarbrücken), die die Forscher beim Management des EU-Projektes unterstützt.

Das Projekt LipiDiDiet hat eine Dauer von 5 Jahren und hat zum Ziel, auf der Basis von Omega-3 Fetten (z.B. aus Fischen) Nahrungsmittel zu entwickeln, welche das Risiko einer Alzheimer Erkrankung verringern sollen. Bereits im Vorfeld konnten die Grundlagen für dieses Projekt gelegt werden. So wurden die ersten Omega-3 Nahrungsmittel entwickelt und eine klinische Studie am Karolinska Institut in Stockholm zeigte eine Wirkung bei Patienten mit beginnender Alzheimer Krankheit. Nun sollen mit neuen Untersuchungsmethoden Patienten noch vor Ausbruch der Krankheit identifiziert und die Wirksamkeit weiter verbessert werden. LipiDiDiet beschäftigt sich nicht nur mit der Prävention der Alzheimer Krankheit, sondern auch mit der Protektion und Stärkung der Hirnleistung im Alter allgemein.

Das Team von Prof. Dr. Klaus Fassbender untersucht die Prozesse der Nervenentzündung bei Alzheimer, und die Projektgruppe Prof. Dr. Tobias Hartmann versucht, die molekularen Stoffwechselvorgänge im Zusammenhang mit Fettsäuren und Alzheimer zu entschlüsseln. Man hat festgestellt, dass Fette das Risiko einer Alzheimer Krankheit beeinflussen können. In dem von der Europäischen Union gefördertem Großprojekt LIPIDIDIET soll dieses Prinzip nun genutzt werden um frühzeitig, noch vor dem Auftreten der ersten klinischen Symptome der Krankheit, präventiv eingreifen zu können. Bereits in Vorstudien konnte gezeigt werden, dass einige Fette das Risiko erhöhen können, während andere das Risiko zu vermindern scheinen.

Als zentrales Molekül der Alzheimer Erkrankung wird das Amyloid Beta 42 angesehen und eine übermäßige Produktion dieses Eiweißstoff führt sogar zu besonders frühem Auftreten der Krankheit. In Zellkultur und Mausversuchen konnte bereits die Produktion des Alzheimer erregenden Amyloid Beta 42 dadurch verringert, dass eine bestimmte Omega-3 Fettsäure, so genanntes DHA, gegeben wurde.

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