Frankfurt, 23. Januar 2002. Die gesamten Umsätze des deutschen
Apothekenmarktes legten im Jahr 2001 um 10,0% zu und erreichten ein Niveau von
17,1 Mrd. ¬ zu Herstellerabgabepreisen. Die abgesetzte Menge wuchs um lediglich
1,5% auf 1,6 Mrd.
Packungen. Rund 85% dieser Verkäufe werden über den
Großhandel abgewickelt, die verbleibenden 15% entfallen auf das Direktgeschäft
zwischen Hersteller und Apotheke - Tendenz steigend.
Eine Detailanalyse der Wachstumskomponenten im vergangenen Jahr zeigt, dass
rund 2% des gesamten Wachstums von 10% auf neue im Jahr 2001 eingeführte
Präparate zurückzuführen sind. Durch neue Darreichungsformen entstand ebenfalls
ein Zuwachs von 2%. Für ein Umsatzplus von rund 5% waren
Mengenveränderungen verantwortlich. Vor dem Hintergrund der wenig gestiegenen
Absätze unterstreicht letzteres den Trend zu höherpreisigen Präparaten. Nur etwa
1% des Wachstums wurde durch Preisänderungen ausgelöst.
Rezeptpflichtige
Arzneimittel sind der Wachstumsmotor
Arzneimittelgruppen mit innovativen Präparaten, die für den GKV-Markt relevant
sind, wie spezifische Antirheumatika, Beta-2-Stimulatien mit Corticoiden,
kombinierte Angiotensin-II-Antagonisten oder Anti-Alzheimer-Produkte erreichten
Zuwachsraten zwischen 40% und 90%. Dieser Trend wird auch zukünftig anhalten.
Eine aktuelle Befragung des Verbandes der Forschenden Arzneimittelhersteller
(VFA) bestätigt, dass die Hersteller weiter auf Innovationen setzen. Ein Großteil der
Projekte betrifft Volkskrankheiten wie Herz-/Kreislauferkrankungen,
Krebs,
psychische Erkrankungen, Asthma,
Infektionen oder Störungen des
Zentralnervensystems wie zum Beispiel der Alzheimerschen Krankheit.
Insgesamt lag das Umsatzwachstum der rezeptpflichtigen Arzneimittel mit +12,2%
deutlich über dem der rezeptfreien mit +3,7%. Die strukturellen Verschiebungen
innerhalb des Marktes halten an. Neben dem Marktsegment der patentgeschützten
innovativen Präparate verzeichneten auch
Generika und Re-Importe starke
Umsatzzuwächse. Ein Trend, der im Zuge der geplanten Einführung der Aut-idem-Regelung
sowie der Re-Importklausel für die Apotheken weiter anhalten wird. Im
Jahr 2001 waren bereits drei der zehn erfolgreichsten Neueinführungen Generika-Präparate.
Re-Import-Unternehmen konnten mit Zuwachsraten zwischen 30% und
90% das stärkste Marktwachstum erzielen. Insgesamt lag ihr Marktanteil bei 4,7%.