GPC Biotech lizenziert klinischen Onkologie-Medikamentenkandidaten von Arizona State University

06.11.2001

Martinsried/München (Deutschland) und Waltham/Boston, MA (USA) - GPC Biotech AG (Neuer Markt Frankfurt: GPC) gab heute die exklusive Einlizenzierung von Bryostatin-1, einem Medikamentenkandidaten in der klinischen Entwicklung im Bereich Onkologie, von der Arizona State University bekannt. Bryostatin-1 wird zur Zeit in Kombination mit anderen Medikamenten für mehrere Indikationen, so z. B. für Speiseröhrenkrebs, in klinischen Studien der Phase II getestet. In einem separaten Lizenz- und Kooperationsabkommen hat GPC Biotech die weltweit exklusive Lizenz für die Entwicklung und Kommerzialisierung von synthetischen Analogen von Bryostatin-1, bekannt als Bryologs, von Stanford University erworben. Beide Vereinbarungen ergänzen GPC Biotech's breite Pipeline an Medikamentenkandidaten im Bereich Onkologie. „Bryostatin-1 und die Bryologs regulieren die Aktivität von Enzymen der Protein-Kinase-C- Familie. Diese sind ein attraktiver Angriffspunkt für die Krebstherapie, da sie eine fundamentale Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen", erläuterte Dr. Marcel Rozencweig, Senior Vice President für Medikamentenentwicklung von GPC Biotech in Princeton, NJ, USA. Erste vorläufige Ergebnisse aus einer Phase II Studie, die im Mai dieses Jahres auf dem Treffen der American Society of Clinical oncology vorgestellt wurden, deuten darauf hin, dass Bryostatin-1 in Kombination mit Taxol die Wirksamkeit von Taxol bei der Behandlung von Speiseröhrenkrebs steigert. Das U.S. National Cancer Institute führt zur Zeit klinische Studien mit Bryostatin-1 in Kombination mit anderen Chemotherapeutika durch. Bryostatin-1 scheint alleine keine Aktivität zu haben, könnte aber in einer Kombinations- therapie die Wirkung von Taxol verstärken. Falls die aktuellen klinischen Studien erfolgreich sind, wird GPC Biotech Bryostatin-1 in Kombination mit Taxol durch die Phase III der klinischen Studien für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs führen und eventuell auch für andere Indikationsgebiete klinische Studien beginnen. Die exklusiv von Stanford University einlizenzierten synthetischen Analoge von Bryostatin-1, bekannt als Bryologs, befinden sich in der präklinischen Entwicklung und wurden bereits in einer Reihe von in vitro- und in vivo-Krebsmodellen erfolgreich getestet. Die von Prof. Dr. Paul Wender von der Abteilung für Chemie an der Stanford Universität entwickelten synthetischen Analoge zu Bryostatin-1 sind leichter zu produzieren als Bryostatin und zeigen eine höhere biologische Aktivität in präklinischen Versuchen bei der Tumorbehandlung. Durch die Einlizenzierung der Bryologs von der Stanford University sowie von Bryostatin-1 von der Arizona State University verfügt GPC Biotech über eine Pipeline von Medikamentenkandidaten zur Krebsbehandlung, die auf der Regulierung von PKC basieren. Dabei wird die Entwicklung der Bryologs von den Erfahrungen in der klinischen Entwicklung von Bryostatin-1 profitieren. „Bryostatin-1 und die Bryologs fügen sich hervorragend in unsere laufenden Onkologieprogramme ein, die darauf ausgerichtet sind, spezifisch in die molekularen Wirkmechanismen von Krebszellen einzugreifen", sagte Prof. Dr. Bernd R. Seizinger, Vorsitzender des Vorstands von GPC Biotech. "Ebenso wie unsere Zellzyklus-Inhibitoren greifen die neu einlizenzierten Wirkstoffe in fundamentale Mechanismen der Krebsentstehung ein. Sie versprechen dadurch eine Behandlungsmethode, die spezifisch an der Krankheitsursache ansetzt. Wir werden auch weiterhin nach Einlizenzierungsmöglichkeiten für Wirkstoffe in präklinischen und klinischen Entwicklungsphasen Ausschau halten, um unsere Produktentwicklung im Bereich Onkologie zu verbreitern und zu beschleunigen."

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