Brennpunkt Knochenmark: Nachwuchsgruppe an der GSF untersucht Verbindung von Blutbildung und Knochenentwicklung

29.08.2006

Am Institut für Klinische Molekularbiologie und Tumorgenetik des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit nahm eine neue Nachwuchsgruppe die Arbeit auf. Unter Leitung des Biologen Dr. Matthias Kieslinger sollen Vorgänge der Blutbildung und Knochenentwicklung und deren Zusammenhänge untersucht werden. Beide Teilgebiete stehen in enger Verbindung: Die Blutbildung findet hauptsächlich im Knochenmark statt, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Prozessen und Zellen der Knochenentwicklung. Interessanterweise stellte sich in Vorarbeiten Dr. Kieslingers heraus, dass Mitglieder der EBF-Genfamilie in knochenaufbauenden Zellen, den Osteoblasten, eine verbindende Rolle bei diesen Vorgängen spielen.

Die gezielte Mutation eines Mitglieds dieser Genfamilie versetzt die Forschergruppe in die Lage, erstmals eine spezielle Untergruppe von Osteoblasten zu isolieren, welche sowohl als unterstützende Zellen für Blutstammzellen als auch in der Regulation der Knochendichte fungieren. Über die unterstützende Funktion ist im Detail noch nicht viel bekannt. Untersuchungen in diesem Bereich versprechen jedoch unter anderem die Identifizierung neuer Faktoren, mit deren Hilfe die Entstehung und Vermehrung unreifer Blutzellen beeinflusst werden kann.

"Langfristig zielt unser Ansatz darauf ab, durch neue Faktoren Blutstammzellen für die Transplantation vermehren zu können, und so die Behandlung verschiedener Leukämiearten zu optimieren", erklärt Kieslinger weiter.

Untersuchungen zur Knochenentwicklung sind ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe. Dabei stehen Fragestellungen wie die Regulation der Knochendichte im Mittelpunkt des Interesses. "Unsere Forschung in diesem Gebiet zielt auf ein besseres Verständnis der Vorgänge ab, die zu Erkrankungen wie Osteoporose oder Osteopetrose führen", betont Kieslinger.

Vorarbeiten zum jetzigen Forschungsvorhaben führten Matthias Kieslinger bereits an das Genzentrum der Universität München und an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie, Freiburg. Vorher war der Wissenschaftler am St. Jude Children's Research Hospital, Memphis, und an der Cleveland Clinic Foundation, Cleveland, beide USA, tätig.

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