Experten erwarten von Merck Aussagen zur Stärkung der Pharmasparte

03.07.2006

(dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Rückschlag in der Pharmaforschung dürfte Merck-Vorstandschef Michael Römer sich auf der diesjährigen Hauptversammlung nicht nur zum zweiten Quartal, sondern auch zur Weiterentwicklung der Pharmasparte äußern. Merck habe im Pharmageschäft nicht erst seit dem Aus für das Parkinson-Mittel Sarizotan Lücken, sagten Analysten vor dem Aktionärstreffen des Familienunternehmens am heutigen Freitag. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern müsse die Sparte durch Zukäufe verstärken, um hier alleine bestehen zu können.

Im Bietergefecht um Schering hatte die unterlegene Merck KGaA alles auf eine Karte gesetzt und durch den Verkauf eines Schering-Aktienpaketes an den Konkurrenten Bayer einen Millionengewinn eingeheimst. Dem ursprünglichen Ziel, das eigene Pharmageschäft durch eine große Übernahme zu stärken, ist Merck bisher jedoch nicht näher gekommen. Die Logik des Angebots für Schering von 14,6 Milliarden Euro hatte für Merck auch darin bestanden, sich selbst durch eine deutliche Vergrößerung gegen Angriffe größerer Konkurrenten zu rüsten. Bislang ist Merck selbst unter den - international betrachtet - allesamt kleinen deutschen Pharmaherstellern nur die Nummer vier.

"In der Größenordnung wie Schering ist derzeit nicht viel am Markt zu sehen", sagt Pharmaanalyst Karl-Heinz Scheunemann mit Blick auf Zukaufsmöglichkeiten für die Darmstädter. In den vergangenen Tagen machten Gerüchte die Runde, wonach der Schweizer Biotech-Konzern Serono für den britischen Konkurrenten Shire Pharmaceuticals biete. Shire wurde an der Börse zuletzt mit 5,3 Milliarden Euro bewertet. Auch Merck könnte nach Ansicht von Beobachtern an Shire Interesse haben. Allerdings biete das Pharmageschäft beider Unternehmen wenig Überschneidungen.

Bestätigung des Ausblicks trotz Rückschlag bei Sarizotan erwartet

Merck-Vorstandschef Römer wird nach Ansicht der Experten den im April angehobenen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr auch nach der Einstellung der Forschung an dem Parkinson-Mittel Sarizotan bestätigen. Die Darmstädter peilen 2006 zweistellige Wachstumsraten sowohl beim Umsatz wie auch beim operativen Ergebnis an.

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