Krebsforschung lernt von Fadenwürmern

24.05.2005

Forscher der Universität Zürich (UZH) konnten am Beispiel eines Fadenwurms aufzeigen, wie ein menschliches Tumor-Suppressor-Gen funktioniert. Die Grundlagenforschung am Fadenwurm Caenorhabditis elegans liefert Erkenntnisse über die Entstehungsweise von verschiedenen Krankheiten beim Menschen. Für mehrere menschlichen Gene, die an der Entstehung von Krankheiten wie zum Beispiel Krebs oder Alzheimer beteiligt sind, konnte im Fadenwurm ein homologes Gen identifiziert und seine Funktionsweise studiert werden.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Alex Hajnal am Zoologischen Institut der Universität Zürich beschreibt in der Fachzeitschrift Genes & Development ein Gen des Fadenwurms, das mit dem menschlichen dep-1 Tumorsuppressorgen verwandt ist. Ein solches Anti-Tumorgen wirkt wie eine Bremse auf das Zellwachstum. Wird beim Menschen das dep-1 Gen durch Mutationen inaktiviert, so fördert dies die Entstehung von Darm-, Brust- und Lungentumoren. Die Untersuchungen am Fadenwurm haben nun ergeben, dass das DEP-1 Protein (codiert durch das dep-1 Gen) einen Rezeptor blockiert, der epidermale Wachstumssignale von der Zelloberfläche ins Zellinnere sendet, um die Zellteilungen anzuregen. Ein Verlust von dep-1 führt darum zu einer vermehrten Aktivität des Wachstumsfaktorrezeptors und zur Bildung von Tumoren. Für die Entwicklung neuer Krebstherapien könnte dies von Interesse sein, weil ein spezifischer Inhibitor gefunden wurde, der in den gesunden Zellen bereits vorhanden ist.

Originalveröffentlichung: Genes & Development 2005, Vol. 19, Issue 10.

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