Vorbeugung vor Prostata- und Brustkrebs mit «alten» Mitteln

18.05.2005
(dpa) Die als «Statine» bekannten Cholesterinsenker können nach einer neuen US-Studie möglicherweise auch Brustkrebs vorbeugen. US-Forscher verglichen die Dateien von 40.000 Frauen und fanden, dass Patientinnen, die zur Vorbeugung gegen Herzleiden mit einem Cholesterinsenker behandelt wurden, nur halb so viele Fälle von Brustkrebs hatten als andere ohne «Statin»-Einnahme. Männer dagegen scheinen einer Prostatakrebserkrankung mit einem hormonellen Präparat gegen Brustkrebs vorbeugen zu können, berichtete die «New York Times» von einer Tagung des Amerikanischen Verbandes für klinische Onkologen in Orlando (Florida). Demnach senkt die Einnahme des Krebsmedikaments Toremifen das Risiko für Männer, an Prostatakrebs zu erkranken, um 31,2 Prozent. Toremifen blockiert das weibliche Hormon Östrogen - ebenso wie der bekanntere Brustkrebsbekämpfer Tamoxifen. Der Urologe Mitchell Steiner aus Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) verordnete 514 Männern mit Veränderungen an der Prostata, die einmal zu Krebs führen können, je eine Tablette Toremifen am Tag. Die Veränderungen sind als Prostate Intraeptithelial Neoplasia (P.I.N.) bekannt und werden von Medizinern als Warnsignal verstanden - ähnlich wie Polypen für einen drohenden Dickdarmkrebs. Beide Studien geben den ersten Hinweis auf krebsvorbeugende Behandlungen, müssen aber noch durch weitere Ergebnisse bestätigt werden. «Noch sind wir nicht so weit, dass wir Statine an Patienten ohne Cholesterinproblem verschreiben können», sagte Vikas Khurana von der Staatlichen Universität von Louisiana, einer der Autoren der Studie zur Vorbeugung von Brustkrebs.

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