Ein Zwitterwesen mit 34 Millionen Geheimnissen
Das Genom einer sozialen Amöbe entschlüsselt
Zu ihrer Überraschung fanden die Forscher etwa 12.500 Gene - der Mensch hat nur etwa doppelt so viele. Damit könnte Dictyostelium dazu beitragen, menschliche Gene, deren Funktion bis heute noch unklar ist, zu charakterisieren. Auch Impulse für neue Behandlungsmethoden von Erkrankungen wie Chorea Huntington erhoffen sich die Kölner Biochemiker von den aktuellen Ergebnissen.
Die soziale Amöbe Dictyostelium discoideum stammt aus einer Zeit vor der Aufspaltung der Lebewesen in Pilze und Tiere. Die Erforschung ihrer DNA kann deshalb die Evolution komplexer Lebensformen beleuchten. Das kleine Zwitterwesen durchläuft einen ungewöhnlichen Entwicklungszyklus. Bei Nahrungsmangel bilden bis zu 100.000 solche Amöben einen Verband, in dem sich einzelne Mitglieder opfern, um das Überleben anderer zu sichern. Die nun gefundene große Zahl von Genen spiegelt offenbar die Komplexität dieses Prozesses wieder.
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