Strahlentherapie verspricht Schutz vor Lungenfibrose

14.04.2005

Bei der Lungenfibrose, einer oftmals tödlich verlaufenden Erkrankung, wird das Organ zunehmend von Bindegewebe durchsetzt und verhärtet, so dass die Atmung mehr und mehr eingeschränkt wird. Die Krankheit kann spontan auftreten, durch Medikamente und Giftstoffe ausgelöst werden oder als gefürchtete Begleiterscheinung einer Strahlen- oder Chemotherapie von Lungenkrebs entstehen. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum entdeckten nun, dass die spezifische Hemmung des Signalmoleküls PDGF die Ausprägung der strahleninduzierten Lungenfibrose stark vermindern kann.

Die Forschergruppe um Dr. Amir Abdollahi und Privatdozent Dr. Dr. Peter Huber zeigte, dass Zellen auf Bestrahlung mit der Ausschüttung des Wachstumsfaktors PDGF reagieren. PDGF bindet und aktiviert ein Rezeptormolekül auf der Oberfläche von Bindegewebszellen, die dadurch zum Wachstum angeregt werden und so die Bildung einer Fibrose einleiten. Die Wissenschaftler prüften daraufhin, ob Substanzen aus der Gruppe der so genannten Kinase-Inhibitoren die Aktivierung des PDGF-Rezeptors verhindern und damit den Prozess der Fibrosebildung aufhalten können.

Mäuse, die einer hohen Strahlendosis ausgesetzt waren und danach mit einem von drei verschiedenen Kinase-Inhibitoren behandelt wurden, überlebten deutlich länger als unbehandelte Tiere. Die Wissenschaftler zeigten sowohl mit Magnetresonanztomographie als auch durch histologische Untersuchungen, dass die Lungen der behandelten Tiere schwächer ausgeprägte Anzeichen einer Fibrose aufwiesen.

Originalpublikation: A. Abdollahi, M. Li, G. Ping, C. Plathow, S. Domhan, F. Kiessling, L. B. Lee, G. McMahon, H.-J. Gröne, K. E. Lipson, P. E. Huber; "Inhibition of platelet-derived growth factor signaling attenuates pulmonary fibrosis."; Journal of Experimental Medicine 2005, 201:925

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