Rache ist tatsächlich süß - Belohnung erfolgt vom Gehirn
Das Team engagierte ein gutes Dutzend Männer zum Spiel mit echtem Geld. Dabei konnten Spieler paarweise durch kooperatives Verhalten das Kapital beider mehren oder aber einer konnte den Gewinn für sich selbst einstreichen. Unkooperative Spieler konnten von den anderen bestraft werden. Welche Art von Hirnreaktion die Bestrafung bei den Strafenden auslöste, beobachteten die Forscher mit einen Aufnahmeverfahren (Positronen-Emissionstomographie, PET), das physiologische und biochemische Funktionen auf Zellebene sichtbar macht. «Unser Ergebnis untermauert die Hypothese, dass Menschen Genugtuung empfinden, wenn sie Verstöße gegen die Norm bestrafen» und so für Gerechtigkeit sorgten, heißt es in dem Artikel.
De Quervain und Kollegen führen den Trieb auf evolutionäre Wurzeln zurück. Jahrtausende lang habe die Menschheit nicht über ein Rechtssystem wie heute verfügt, wo Richter und Polizisten für Ordnung sorgen. Deshalb waren «private Sanktionen» nötig, um unrechtmäßiges oder auch nur unkooperatives Benehmen anderer zu ahnden, erläutern die Forscher.
Ironie ist allerdings auch aus ihrer Sicht, dass die Bestrafung die gleiche Hirnregion anspricht, die auch bei der Würdigung und Belohnung von Mitmenschen aktiviert wird. «Diese scheinbar konträren Vorgänge (Bestrafung und Belohnung) haben sich die gleiche psychologische Basis: sie setzen ein für die Gesellschaft befriedigendes Ergebnis voraus», meinen die Schweizer Experten. Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, ob Rache nur für Männer oder auch für Frauen «süß» ist.
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