Stammzellen-Forscher: 'Europa ist langfristig den USA überlegen'

16.07.2004

Der deutsche Stammzellenforscher Hans Robert Schöler räumt der europäischen Forschung weltweit gute Chancen ein. "Europa ist konkurrenzfähig, wenn nicht sogar langfristig den USA überlegen", sagte Schöler dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Voraussetzung dafür sei, dass "man nur an einem Strang zieht und nationale Interessen hintan stellt".

Das Forschungsklima in Deutschland sei positiv. Schöler: "Für viele ausländische Wissenschaftler hat sich das Klima in den USA in den letzten drei Jahren derart geändert, dass die Freude an der Wissenschaft nachhaltig beeinträchtigt ist. Diese Chance sollte Deutschland beim Schopfe packen." Es werde allerdings kaum möglich sein, dass in naher Zukunft die wissenschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland mit denen der USA konkurrieren könnten. Mehr Forschung bedeute auch mehr Investitionen

Hans Robert Schöler ist seit April 2004 Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin in Münster. In den Medien wurde der Stammzellenforscher bekannt, weil Schöler nach fünf Jahren in den USA an der University of Pennsylvania nach Deutschland zurückkehrte - gegen den Trend der Abwanderung deutscher Forscher ins Ausland. 2003 hatte Schölers Team in den USA aus embryonalen Stammzellen der Maus Eizellen erzeugt. Schöler wurde damit über Nacht weltbekannt. Bis dahin war man davon ausgegangen, dass Keimzellen nur in Lebewesen heranreifen können.

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