Wissenschaft: Deutsche Biotech-Branche leidet unter Überregulierung

04.05.2004
Wiesbaden (dpa) - Staatliche Überregulierungen an Hochschulen und in der Wirtschaft gefährden nach Ansicht von Wissenschaftlern und Unternehmern die Biotechnologie am Standort Deutschland. «Wir verlieren zu viele gute Leute wegen überholter Vorschriften ans Ausland», sagte der Genetik-Professor Hans-Jörg Jacobsen am Dienstag bei dem Kongress BioPerspectives 2004 in Wiesbaden. Zudem schadeten Steuergesetze und «unverständliche Zulassungsregeln» der Branche. Erstmals hatten 14 Verbände und Gesellschaften gemeinsam zu dem dreitägigen Kongress nach Wiesbaden eingeladen. Als «Erfolgsgeschichte» bezeichnet Holger Zinke von der Vereinigung deutscher Biotechnologieunternehmen (VBU) die Entwicklung der Branche in Deutschland. Die Zulassung eines von einem deutschen Unternehmen entwickelten Medikament sei ein klares Indiz dafür. «Aber die Standortfaktoren haben sich in den vergangenen zehn Jahren drastisch verschlechtert», sagte Zinke. Für Privatinvestoren gebe es auf Grund der Steuergesetzte kaum noch Anreize, sich in der Branche zu engagieren. «Und die spezielle Haftungsvorsorge, die Biotech- Unternehmen treffen müssen, ist unverständlich und teuer», sagte Zinke.

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