Studie: Globale Unternehmen bauen Forschung in Deutschland aus

Deutschlands Unternehmens-Forschung international stark vernetzt

09.03.2004

Nach den Daten neuer wissenschaftlicher Studien verfügen Deutschlands Unternehmen im Vergleich mit anderen großen Industrienationen über eines der am stärksten international vernetzten Forschungssysteme. Dies spiegele sich auch in der technologischen Dienstleistungsbilanz wider, heißt es in zwei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegebenen Studien, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurden. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) untersuchte die Aktivitäten für "Forschung und Entwicklung in multinationalen Unternehmen". Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) analysierte die "Technologischen Dienstleistungen in der Zahlungsbilanz". Beide Studien unterstreichen die Notwendigkeit der weiteren Internationalisierung des deutschen Bildungs- und Forschungssystems, wie sie vom BMBF vorangetrieben wird.

Nach den Zahlen des DIW Berlin stammt inzwischen jeder vierte Euro, den die Wirtschaft in Deutschland in die Forschung investiert, aus den Forschungsetats ausländischer Unternehmen. Das sind rund 30 Prozent mehr als noch 1997. Gleichzeitig stieg die Zahl der von ausländischen Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter um die Hälfte. Insgesamt gaben im Jahr 2001 die ausländischen Unternehmen 11,5 Milliarden Euro für FuE in Deutschland aus. Deutsche Unternehmen investierten im selben Jahr rund 11,9 Milliarden Euro für FuE im Ausland.

Die Analysten des DIW Berlin weisen darauf hin, dass gerade die deutschen Unternehmen mit Forschungsaktivitäten im Ausland auch Schrittmacher für FuE im Inland sind. Insofern kann von der zuweilen befürchteten Verlagerung von FuE ins Ausland keine Rede sein.

Die Studie des NIW weist auf die wachsende Bedeutung der Zahlungen für Patente und Lizenzen sowie für Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen hin. Diese seien allerdings vor allem auf wenige Großunternehmen und Großtransaktionen innerhalb multinationaler Unternehmen konzentriert. Sie seien häufig bilanztechnisch motiviert und gäben daher kaum Aufschluss über den tatsächlichen Wert der ausgetauschten FuE-Leistungen.

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