BMBF und Deutsche Forschungsgemeinschaft starten 40 Millionen-Programm für die patientennahe medizinische Forschung

Klinische Studien können unabhängig von ihrer Fragestellung oder von der jeweiligen Krankheit finanziert werden

13.11.2003
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG, Professor Ernst-Ludwig Winnacker, haben eine gemeinsame Initiative für die patientennahe medizinische Forschung in Deutschland vorgestellt. Damit können in Deutschland nun erstmals klinische Studien unabhängig von ihrer Fragestellung oder von der jeweiligen Krankheit finanziert werden. Das Programm ist in den nächsten vier Jahren mit insgesamt 40 Millionen Euro ausgestattet. "Klinische Studien sind unverzichtbar, um die Ergebnisse der Humangenomforschung in die Anwendung zu bringen und für die Weiterentwicklung von Prävention, Diagnose und Therapie zu nutzen. Besonders neue Medizintechnik oder Diagnostika müssen im Rahmen klinischer Studien evaluiert werden, bevor ihr Einsatz beim Patienten verantwortet werden kann", sagte Bulmahn. Die Bundesministerin wies darauf hin, dass die dafür notwendige Studienkultur in Deutschland bislang nur unzureichend etabliert sei. Auch deshalb führe die pharmazeutische Industrie ihre Studien zur Medikamentenzulassung in der Regel nicht in Deutschland durch und verlagere ihre Forschung zunehmend ins anglo-amerikanische Ausland. Professor Winnacker erklärte: "Wir erwarten, dass durch die koordinierte Vorgehensweise besonders nachhaltige Effekte erzielt werden. Nur mit Hilfe dieses Programms können Studien finanziert werden, bei denen kleine Patientengruppen untersucht werden, an denen die Pharmaindustrie keine wirtschaftlichen Interessen hat. Ein Beispiel ist die Behandlung von Hirntumoren mit etwa 3.000 Neuerkrankungen pro Jahr ". Mit dem neuen Programm wird der systematische Ausbau der klinischen Forschung durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, BMBF, konsequent weiter geführt. Insgesamt hat das BMBF in den letzten vier Jahren 280 Millionen Euro für die klinische Forschung bereit gestellt. An zwölf medizinischen Fakultäten sind seit 1999 "Koordinierungszentren für Klinische Studien" aufgebaut worden, die eine Infrastruktur für die Durchführung bereitstellen, aber auch Ärzte schulen und beraten. Ebenfalls seit 1999 sind bislang 17 "Kompetenznetze in der Medizin" gegründet worden, in denen die für ein bestimmtes Krankheitsbild am besten ausgewiesenen Forscher und Ärzte klinische Studien gemeinsam durchführen. "Damit haben wir den Grundstock gelegt, auf dem wir nun gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft klinische Spitzenforschung in Deutschland etablieren können", stellte Bulmahn fest.

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