4,6 Mio Euro für Forschungsprojekt zur Biofunktionalität von Lebensmittelinhaltsstoffen
Mit modernen Methoden der Biowissenschaften sollen die für die Humanernährung relevanten Eigenschaften von Lebensmittelinhaltsstoffen identifiziert werden. Dabei geht es vor allem um funktionelle oder gesundheitsfördernde Wirkungen. Letztlich sollen diese Erkenntnisse der Entwicklung innovativer Produkte für den Lebensmittelsektor dienen. Damit soll ein Beitrag für eine gesunde Ernährung im Sinne von Prävention und Therapie ernährungsabhängiger Erkrankungen geleistet werden. Beispielsweise auch durch die Entwicklung von "functional food" und "special foods" für definierte Zielgruppen (altersabhängige Diätformen, Nahrungsergänzungen, Diätformen für bestimmte Erkrankungen und Bedürfnisse, bilanzierte Ernährungsformen).
"Wir starten ein äußerst interessantes, anspruchsvolles und innovatives Vorhaben, das es in dieser Form in Europa bisher nicht gibt", sagte TU-Präsident Herrmann. "Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TU München und damit des Freistaates Bayern zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum, das die Bereiche Lebensmittel und Gesundheit miteinander verbindet. Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um bei den Förderprogrammen auf Bundes- und Europaebene in der ersten Liga mit zu spielen."
Das Projekt vereint Forschergruppen, die chemisch-analytische, physiologische und verfahrenstechnologische Kompetenzen einbringen. Ein besonderes Spezifikum ist die Einbindung der Ernährungsmedizin, die gerade am Wissenschaftszentrum Weihenstephan und am Klinikum rechts der Isar der TU München etabliert wird (Else Kröner Fresenius-Zentrum). Die Forschergruppe bildet den Nukleus des neu gegründeten Zentralinstituts für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL). Die Sprecherfunktion übernimmt der Lehrstuhl für Biofunktionalität der Lebensmittel (Prof. Gerhard Rechkemmer).
Neben der Identifizierung der relevanten Eigenschaften von Lebensmittelinhaltsstoffen geht es auch um die Aufklärung der Wirkungsmechanismen dieser Substanzen. Dazu sind mechanische Untersuchungen an Zellkultursystemen ebenso notwendig wie die Anwendung zellphysiologischer und molekularbiologischer Methoden. Für die Charakterisierung funktioneller Lebensmittelwirkungen müssen alle verfügbaren biomedizinischen Methoden der Genomik, Proteomik und Metabolik eingesetzt werden. Nicht zuletzt müssen mit Hilfe verfahrenstechnischer Methoden Technologien zur Gewinnung bioaktiver Inhaltsstoffe aus biologischem Ausgangsmaterial (z.B. Milch) erarbeitet sowie Fragen der Einbringung dieser Inhaltsstoffe in andere Lebensmittel geklärt werden.
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