Der Schweizer Pharmakonzern
Roche hat in den USA einen Test auf Basis eines Biochips zur Vorhersage der Verträglichkeit und Wirksamkeit von Medikamenten eingeführt. Der Test mit dem Namen AmpliChip CYP450 werde bis 2008 voraussichtlich einen Umsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar erreichen, teilte Roche am Mittwoch in Basel mit.
Der auf der Technologie des US-Unternehmens
Affymetrix basierende Chip gebe Aufschluss darüber, wie genetische Variationen beim Menschen den Stoffwechsel von Medikamenten beeinflussten. Dies könne den Arzt bei der Wahl des geeigneten Medikamentes und der richtigen Dosierung unterstützen.
EIN BLUTTROPFEN KÖNNTE REICHEN
Der Test ist nach einem Bericht des "Wall Street Journal" der erste seiner Art und prüfe, wie ein Patient auf eine Reihe von Medikamenten reagiere, beispielsweise auf
Antidepressiva oder Blutdruck senkende Mittel. Mit Hilfe eines Bluttropfens oder Mundabstrichs prüfe der Gen-Chip nach Dutzenden von Abweichungen auf zwei Genen, von denen man wisse, dass sie eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung eines Viertels der verschreibungspflichtigen
Medikamente spielten.
Bislang seien Ärzte im wesentlichen darauf angewiesen, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten auszuprobieren, schreibt das Blatt. Allein in den USA litten jährlich rund 2 Millionen Krankenhauspatienten an Medikamentenunv erträglichkeit, 100.000 stürben. Experten zufolge könnten bis zu 10 oder 20 Prozent der Fälle mit Hilfe von
Gentests vermieden werden.