Starker Schub für die Berliner Genomforschung

24.06.2003

Am kommenden Dienstag feiern die Berliner Genomforscher die Grundsteinlegung für den gemeinsamen Neubau Medizinische Genomforschung des MAX-DELBRÜCK-CENTRUMS FÜR MOLEKULARE Medizin (MDC) BERLIN-BUCH und des Forschungsinstituts für molekulare Pharmakologie auf dem Bucher Campus. Gleichzeitig wird im Zuge dieses Ereignisses die Gründung einer neuen Einrichtung für die Berlin-Brandenburgische Genomforschung bekannt geben: Mit einem Symposium wird am 09.09.2003 das Center For Functional Genomics (CFFG) eröffnet.

Ziel und Aufgabe des Zentrums über die kommenden Jahre wird die Bündelung der Kräfte auf dem Gebiet der funktionellen Genomforschung in der Region Berlin-Brandenburg sein. Partner in dem neuen Zentrum sind führende Wissenschaftler und Einrichtungen aus der Region, u.a.die Professoren Hans Lehrach und Detlev Ganten. Zunächst soll das "Center For Functional Genomics", das jeweils zur Hälfte über europäische Strukurfördermaßnahmen und Prof. Lehrachs Abteilung am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik finanziert wird die Keimzelle für institutionsübergreifende Aktivitäten der Genomforscher darstellen. Ein Ausbau des Zentrums ist nach Angaben der Beteiligten nach einer Bewährungsphase bereits geplant.

Die Partner des Projektes kommen aus allen Großforschungseinrichtungen der Region und haben sich selbst verpflichtet, aktiv am Ausbau der Infrastruktur mitzuarbeiten. So entstehen Datenbanken, die z.B. alle medizinisch-wissenschaftlichen Großgeräte unter Angabe von Nutzungskapazitäten und Ansprechpartnern erfassen oder aus denen die Wissenschaftler leicht Kooperationspartner für Ihre Forschungsvorhaben akquirieren können. Das CFFG soll den Nukleus des Austausches zwischen den Wissenschaftlern bilden und darüber hinaus auch bei der Herstellung von Kontakten zu potentiellen Industriepartnern und der Vermittlung von Know-how aktiv werden. Von der angestrebten Transparenz der Forschungsaktivitäten der beteiligten Institutionen wird auch in ganz besonderem Maße der wissenschaftliche Nachwuchs profitieren, da sich hier weitere Perspektiven für die Ausbildung eröffnen. Das Potential des CFFG liegt darüber hinaus in der Unterstützung bei der Koordination von Drittmitteleinwerbungen, z.B. im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU und auch in der Verstärkung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, um der Excellenz der Genomforschung in Berlin und Brandenburg international mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Für interessierte Wissenschaftler gerade aus dem Ausland ist über das Zentrum eine Kontaktaufnahme wesentlich vereinfacht, da das CFFG hier vermittelnd und beratend wirken kann.

Dass die Berliner Genomforschung bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich war, spiegelt sich z.B. in der Finanzierung etlicher Großforschungsprojekte wieder, die zu erheblichen Teilen in der Region durchgeführt werden (DHGP, NGFN, GABI etc.) oder in der erfolgreichen gemeinsamen Antragstellung im BioProfile-Programm des BMBF, bei der 18 Mio Euro für die Genomforschung im Bereich Nutrigenomforschung akquiriert werden konnten. Ein Beleg für das wirtschaftliche Potential sind die zahlreichen Ausgründungen, die auch zum Grossteil in der aktuell sehr schwierigen Marklage ihren Platz gefunden haben (GPC, Metanomics, Combinature, Scienion, PSF Biotech AG etc.). Das Center For Functional Genomics macht es nun zum ersten Mal möglich, mit einem sehr überschaubaren Aufwand die Möglichkeiten der exzellenten Genomforschung der Region in einer gemeinsamen Anstrengung darzustellen und optimal zu nutzen.

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