Neue Strategie verspricht Erfolg bei Behandlung von Hepatitis B

12.05.2003

US-Forscher glauben, einen ersten Weg zur Behandlung der schweren Infektionskrankheit Hepatitis B gefunden zu haben. Im Tierversuch gelang es ihnen, das Hepatitis-B-Virus mit Hilfe spezifischer Moleküle unter Kontrolle zu bekommen und seine Ausbreitung in der Leber zu stoppen. Die Erfolgsquote, gemessen an zwei Antikörpern zu dem Erreger, lag zwischen 84,5 und 99 Prozent, schreiben die Forscher in der am Montag erschienenen Juni-Ausgabe des Wissenschaftsjournals «Nature Biotechnology».

Das Hepatitis-B-Virus infiziert jährlich hunderte Millionen Menschen, schreibt das Team um Mark Kay von der Stanford-Universität in Palo Alto (Kalifornien) in dem Journal. Die Infektion kann zu chronischen Leberkrankheiten wie Zirrhose und Krebs führen. Zwar gibt es einen Impfstoff, der einer Hepatitis-B-Infektion beim Kontakt mit dem Virus vorbeugt. Aber wer nicht geimpft ist und sich infiziert, hatte bisher wenig Hoffnung auf eine wirksame Behandlung.

Das Team um Kay injizierte Mäusen winzige Moleküle, die als «small interfering Ribonucleic Acid (molecules)» oder siRNAs (kleine, unterbrechende RNA-Moleküle bekannt sind. Die Aufgabe von Ribonukleinsäure (RNA) ist es, die Informationen der genetischen Bausteine DNA auf alle Eiweißstoffe im Körper zu überschreiben. Die von Kay und Kollegen entwickelten siRNA-Moleküle hängen sich an zwei Ribonukleinsäuren des Hepatitis-B-Virus in den Leberzellen und «knebeln» den Erreger. Dadurch verliert dieser die Fähigkeit, sich zu reproduzieren und in der Leber seines Opfers weiter auszubreiten.

Kay und Kollegen glauben, dass dieses Verfahren auch andere virale Infektionskrankheiten erfolgreich bekämpfen könnte.

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