Vitamin D-Mangel als eine Ursache für Herzinsuffizienz

14.01.2003
Bonn (dpa) - Der Mangel an Vitamin D kann nach neuesten Erkenntnissen eine der Ursachen für chronische Herzschwäche sein. Das fanden Forscher der Universität Bonn in Kooperation mit dem Herzzentrum Bad Oeynhausen heraus. Es gebe «deutliche Hinweise», dass eine Unterversorgung mit Vitamin D zur Entstehung der Krankheit beitrage, berichtete die Universität Bonn am Montag. Etwa ein bis drei Prozent der Deutschen sind von chronischer Herzschwäche betroffen. Jeder zweite Patient stirbt innerhalb der ersten fünf Jahre. An der weltweit ersten derartigen Studie nahmen den Angaben zufolge 54 Patienten mit chronischer Herzschwäche und 34 gesunde Kontrollpersonen teil. Die Wissenschaftler um Armin Zittermann bestimmten die Konzentrationen von zwei verschiedenen Vitamin D- Varianten im Blut der Probanden. Bei Menschen mit chronischer Herzschwäche waren die Werte um bis zu 50 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe. Bei einer chronischen Herzschwäche sei der Hohlmuskel so geschwächt, dass er nicht mehr genügend Blut durch den Körper Pumpen könne, um Organe und Muskulatur ausreichend zu versorgen. Die Patienten ermüdeten nach der geringsten Anstrengung. Hühner entwickelten nach Auskunft der Universität unter Vitamin D- Mangel eine Herzschwäche, die wieder verschwinde, sobald Vitamin D mit dem Futter verabreicht werde. In Herzmuskeln der Ratte fanden die Wissenschaftler zahlreiche «Andockstellen» für Vitamin D. So lag die Vermutung nahe, dass ein Mangel des Vitamins auch bei der Entstehung der menschlichen Herzschwäche eine Rolle spielen könnte. Der Mensch bildet sein Vitamin D weitgehend selbst. «75 bis 90 Prozent entstehen bei UVB-Bestrahlung in der Haut, den Rest nehmen wir über die Nahrung auf», erklärt Ernährungswissenschaftler Zittermann. Das gelte jedoch nur für Menschen, die nicht dauerhaft ein «Schattendasein» im Büro oder vor dem Fernseher fristeten. Die Wissenschaftler raten jedoch von intensivem Sonnenbaden ab. Empfehlenswert seien Vitamin-D-reiche Kost wie Fische. Aber auch Leber, Milch, Margarine und Eigelb enthalten Vitamin D. Der Originalartikel ist im «Journal of the American College of Cardiology» (BD. 41, Nr.1, 2003, S. 105-112) veröffentlicht.

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