Schneller Wissens-Transfer: Medizin-Kompetenznetze melden Erfolge

22.11.2002
Düsseldorf/Berlin (dpa) - Zwischen 10 und 15 Jahren dauert es durchschnittlich, bis Erkenntnisse der medizinischen Grundlagen- Forschung in der Arztpraxis den Patienten zu Gute kommen. Diesen Wissens-Transfer zwischen Labor und Sprechstunde wollen die 14 Kompetenznetze in der Medizin beschleunigen, die das Bundesforschungsministerium seit 1999 angeregt hat. Nach der jüngsten Begutachtung der ersten 9 Einrichtungen durch internationale Wissenschaftler könne von einer «sehr erfolgreichen Arbeit» gesprochen werden, sagte am Mittwoch ein Ministeriumssprecher auf der Düsseldorfer Medizinmesse MEDICA. Insbesondere sei es bereits zu «entscheidenden Fortschritten» in der fächerübergreifenden medizinischen Forschung gekommen. Neben dem schnellen Transport neuer Erkenntnisse, der etwa mit der Diagnose zur Ursache einer Darmerkrankung bereits gelungen sei, werde nun auch das längst überfällige Gespräch unter den Experten verstärkt angeregt. Die schon gesammelten Krankendaten von rund 30 000 Rheumapatienten erlaubten nicht nur Rückschlüsse auf die Verbreitung und volkswirtschaftlichen Kosten des Leidens, sondern auch auf die von den Ärzten angewandten Therapien. Die bereits bestehenden Netze, die zu weit verbereiteten gefährlichen Krankheiten wie Schlaganfall, Depressionen, Rheuma oder Aids forschten, sollen noch um 3 Einrichtungen zur Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erweitert werden. Für die dann insgesamt 17 Kompetenznetze stehen nach Angaben des Sprechers 205 Millionen Euro bereit. Auf Dauer sollen sich die Einrichtungen - etwa durch Aufträge aus der Industrie - selbst finanzieren können.

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