Deregulierung im Gesundheitsmarkt führt zu steigenden Investitionen in Marketing und Kommunikation

12.11.2002
Deutschlands führende Kommunikationsberater aus Werbung und Public Relations bereiten mit dem Forum Healthcare neue Strategien der Kommunikation für den Gesundheitsmarkt vor. Die BBDO Group Germany und die ECC Group erwarten von der für 2004 von der Bundesregierung angekündigten Gesundheitsreform neue Wachstumsimpulse für die Medien- und die Kommunikationsbranche. "Der Gesundheitsmarkt wird mit der geplanten Gesundheitsreform zum Verbrauchermarkt. Der Patient wird in diesem Markt zum souveränen Kunden und muss künftig von Ärzten, Apotheken und der Pharma-Industrie als solcher angesprochen werden. Der zielgerichtete Dialog mit dem Kunden und der Aufbau starker Marken entscheidet künftig über den wirtschaftlichen Erfolg", sagte Dr. Rainer Zimmermann, CEO der BBDO Group Germany. Die Deregulierung des Telekommunikations- und Energiesektors in den 90er Jahren habe enorme Steigerungsraten für den Werbe- und Kommunikationsmarkt nach sich gezogen. "Wir erwarten für den liberalisierten Gesundheitsmarkt ab 2003 jährliche Steigerungsraten von 10 Prozent", so Zimmermann. Allein die Werbebudgets könnten bis zum Jahre 2010 über 1 Mrd. Euro ansteigen. Gregor Schönborn, Sprecher der ECC Group, erklärte: "Die Entwicklung zu mehr Selbstverantwortung für das ’höchste Gut Gesundheit‘ ist längst eingeleitet. Was folgen wird, ist ein Wechsel von Therapieverordnungen durch den Arzt zur Leistungsnachfrage durch den Patienten. Der Patient wird zum Kunden von Produkten und Dienstleistungen rund um Gesundheit und Lebenslust." Medizin und Gesundheitsmarkt erkennen schon heute die boomenden Wachstumsfelder wie Fitness, Wellness, Anti-Aging und im weitesten Sinne auch Lifestyle. Das Forum Healthcare zeigt in verschiedenen Beiträgen die Herausforderungen des sich verändernden Gesundheitsmarktes auf, präsentiert Möglichkeiten, wie der Dialog zwischen Politik, Industrie und Verbrauchern gefördert werden kann, und weist auf die Chancen professioneller Kommunikationsstrategien und Marketingkonzeptionen hin. Die Ergebnisse sind in einem heute vorgelegten Schriftband zusammengefasst. Ausgangspunkt der Diskussion: Wenn es um die Gesundheitsreform geht, kämpft jeder gegen jeden. Alte Besitzstände sind nicht mehr zu halten. Unterdessen entwickelt die Pharmaindustrie neue Therapiemöglichkeiten, deren steigende Kosten das solidarische Versicherungssystem durch Beitragserhöhungen schon jetzt nicht mehr auffangen kann. Gesundheitsbewusstsein folgt materiellem Wohlstand Unabhängig von der Ausgestaltung der künftigen Gesundheitsreform ist die Zukunft bestimmt durch eine Aufspaltung in zwei Gesundheitsmärkte: auf der einen Seite die Grundversorgung, die vom Arzt verordnete Therapie, auf der anderen Seite die Zusatzversorgung, die vom Patienten eigenständig ausgewählten Leistungen zur Selbstmedikation, Prophylaxe, Behandlung und Nachbetreuung. Hier wird der Patient immer mehr zum nachfragenden Kunden. Vor allem die Versorgungseinrichtungen sowie Vor- und Nachsorgeanbieter, die bislang ihre Leistungen auf Verordnung erbringen konnten, stehen durch die Gesundheitsreform vor einer für sie neuen kommunikativen Herausforderung. Sie müssen sich auf dem Gesundheitsmarkt neu orientieren. Direkte Kundeninformation und Reputationsmanagement sind das Gebot der Stunde. "Diese gewaltigen Veränderungen sollten bereits jetzt aktiv gestaltet werden. Und dabei ist Kommunikation der entscheidende Erfolgsfaktor im sich verändernden Gesundheitsmarkt", erläuterte Dr. Martin Pape, Managing Director der Matrix GmbH. Im Bereich politischer Kommunikation wächst die Herausforderung, einen tragfähigen Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Versicherungen herzustellen, um die unter Kostendruck geratene Grundversorgung im Konsens neu zu regeln.

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