Washington (
dpa) - US-Forscher haben entdeckt, dass ein Abbauprodukt von
Nikotin im Körper zahlreiche Schäden hervorruft. Die Substanz Nornikotin führe unter anderem dazu, dass
Eiweißstoffe verändert werden, erläutern Kim Janda und Kollegen vom
Scripps Forschungsinstitut in La Jolla (Kalifornien) im US-Fachblatt «Proceedings of the National Academy of Sciences» (DOI/10.1073/pnas.222561699) vom Dienstag. «Nornikotin modifiziert die
Proteine auf Dauer und verändert damit ihre Funktion», heißt es darin weiter.
Der Stoff sorge auf bislang unbekannte Weise dafür, dass an der Oberfläche von Eiweißen falschen Zuckermoleküle angeheftet würden. Als Folge könnten diese Eiweißstoffe Reaktionen eingehen, aus denen toxische Stoffe hervorgingen. Diese so genannten «Advanced Glycation Endproducts» seien aus früheren Studien als entscheidende Faktoren bei der Entstehung von
Diabetes,
Krebs, der Gefäßverstopfung
Arteriosklerose und
Alzheimer bekannt.
Diese Produkte «sollten einfach nicht vorkommen. Der Körper kann nicht mit ihnen umgehen», erläuterte Tobin Dickerson vom Scripps- Institut. Im
Blut von Rauchern fanden die Forscher mehr durch Nornikotin veränderte
Proteine als bei Nichtrauchern. Aus den Blutproben schlossen die Wissenschaftler außerdem, dass Nornikotin der Stoff sein könnte, der Raucher süchtig macht. Während sich
Nikotin schnell abbaue, ließe sich Nornikotin auch nach geraumer Zeit noch in dem
Blut von Rauchern nachweisen, berichtet das US-Team.