Entwicklung eines neuen therapeutischen Verfahrens zur Behandlung des akuten Schlaganfalls

22.07.2013 - Deutschland

Etwa ein Drittel der schätzungsweise 262 000 jährlichen Schlaganfallopfer in Deutschland versterben innerhalb eines Jahres – weitere 40 Prozent müssen mit dauerhaften Behinderungen rechnen. In den meisten Fällen (85 Prozent) wird der Schlaganfall durch den Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht. Dadurch kommt es in dem betroffenen Gebiet zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff, wodurch Nervengewebe unwiederbringlich abstirbt. Trotz intensiver Forschungsbemühungen existieren bis heute nur unzureichende Möglichkeiten zur Therapie. Das mit Unterstützung des Fraunhofer IZI gegründete Medizintechnikunternehmen MD-5 GmbH hat sich das Ziel gesetzt, diese Situation durch eine innovative Behandlungsmethode zu verbessern.

Das Therapiekonzept der MD-5 GmbH basiert auf einem Verfahren, bei dem der Blutfluss im Gehirn mittels Magnetfeldern gezielt beeinflusst werden kann. Mit der sogenannten intelligenten transkraniellen Magnetstimulation (iTMS) kann in definierten Bereichen des Gehirns die Durchblutung erhöht und damit der Schaden des Schlaganfalls begrenzt werden.

»Bis die Technologie in Form eines Medizingeräts in den klinischen Alltag Einzug finden kann, sind noch einige Untersuchungen und Optimierungen notwendig. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IZI und dem Universitätsklinikum Leipzig möchten wir die Entwicklung eines praxistauglichen Prototyps vorantreiben und dessen Markteinführung vorbereiten«, beschreibt Dr. Mark K. Borsody, Gründer und Vorstand Klinische Entwicklung der MD-5 GmbH, die Zusammenarbeit des Verbundprojekts.

»Das Fraunhofer IZI bringt seine umfangreiche Expertise im Bereich der Schlaganfallforschung sowie der präklinischen Entwicklung ein. Anhand von aussagekräftigen Modellsystemen sollen sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit des Verfahrens überprüft werden. Auf Basis dieser Untersuchungen kann das Verfahren dann durch die Kollegen von MD-5 entsprechend optimiert werden«, beschreibt Dr. Antje Dreyer, Leiterin der Arbeitsgruppe Kliniknahe Therapiestudien am Fraunhofer IZI, die Rolle des Fraunhofer-Instituts im Rahmen des Projekts.

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