Nanomedizin mit neuer Interessenvertretung
Deutscher Verband Nanotechnologie e. V. setzt Nanomedizin als Schwerpunktthema der Verbandsarbeit
In Saarbrücken wurde am 3. November der Deutsche Verband Nanotechnologie e. V. gegründet. Er versteht sich als Sprachrohr und Netzwerk aller Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Medien und Verwaltung, die in den Nanowissenschaften und -technologien arbeiten oder diese fördern. Dazu zähle nach Verbandsangaben auch die Nanomedizin.
Es gibt in der Medizin und ihren angrenzenden Bereichen zahlreiche Interessenvertretungen, die sich mit den Chancen und Risiken der heutigen und zukünftigen nanotechnologischen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen. Was bislang fehlte, war eine Institution, die interdisziplinär alle Bündnisse, Vereinigungen und Kooperationen und damit alle Kompetenzen unter einem Dach zusammenfügt, diese bündelt, deutschlandweite Synergien bildet und multiple Arbeit vermeidet. Ganz besonders im medizinischen Bereich, in dem die Nanotechnologie die klassische Medizin stark verändern wird. Heute noch unvorstellbare Therapien und Diagnosen werden in den nächsten Jahrzehnten auf den Weg gebracht.
Um diesen Prozess aktiv zu begleiten, soll die Medizin und ihre angrenzenden Gebiete zu einem Schwerpunkt in der Arbeit des DV-Nano werden: „Wir hoffen auf zahlreiche Experten aus diesem Bereich, die aktiv die Verbandsarbeit mitgestalten“, erklärt Dr. Ralph Nonninger, Präsident des neuen Verbandes. Denn: „Um die Nanotechnologie in der Behandlung der Patienten erfolgreich einsetzen zu können, bedarf es außer intensiver Forschung auch der Vernetzung und des Dialogs“. Um das gewährleisten zu können, sollen unter anderem Arbeitskreise eingerichtet werden, die sich wissenschaftlichen, organisatorischen und branchenbezogenen Fragen widmen und den Erfahrungsaustausch auf Versammlungen, Workshops und Kongressen fördern.
Auch für Patienten, die mit der Nanomedizin in Berührung kommen, eröffnet der Verband neue Informationswege. Denn ein weiteres Ziel des Verbandes ist es, Transparenz in eine Technologie zu bringen und über deren Chancen und Risiken aufzuklären. Nonninger dazu: „Mediziner können schon heute – und verstärkt noch in der Zukunft – neue Therapien einsetzen, die ihren Patienten ein Plus an Lebensqualität und größere Heilungschancen bieten. Allerdings haben Patienten auch das Recht, über mögliche Risiken sachlich und ohne Hysterie und Panikmache informiert zu werden. Genau diese Informationen über Chancen und Risiken wollen wir bereitstellen.“
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