Pharmaallianzen lassen bei Evotec die Kassen klingeln

14.11.2011 - Deutschland

(dpa-AFX) Zahlungen in Millionenhöhe haben dem Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec zu einem kräftigen Gewinnanstieg verholfen. "Wir hatten ein starkes drittes Quartal durch eine bedeutende neue Partnerschaft mit Roche", sagte Unternehmenschef Werner Lanthaler am Donnerstag. Von Januar bis September legte der operative Gewinn auf 9,5 Millionen Euro nach 1,0 Millionen Euro im Vorjahr zu.

Angetrieben von Zahlungen der beiden Pharmakonzerne Roche und Boehringer Ingelheim stieg der Umsatz um 54 Prozent auf rund 60 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 9,2 Millionen Euro (VJ. 0,7). An der Börse kamen die Zahlen gut an. Im Vormittagshandel gehörten Evotec-Aktien mit einem leichten Plus zu den wenigen Gewinnern, während der Index 0,60 Prozent nachgab.

Lanthaler bekräftigte den jüngst angehobenen Ausblick für 2011: Danach soll der Umsatz weiterhin auf 77 bis 79 Millionen Euro steigen. Bis Ende des Jahren wollen die Hamburger noch über mehr als 60 Millionen Euro an flüssigen Mitteln verfügen. Auch für die kommenden Jahr zeigte sich der Manager in einer Telefonkonferenz optimistisch: Das Auftragsbuch deute auch für 2012 auf steigende Umsätze und eine anhaltende Erhöhung des operativen Gewinns hin.

Im September hatten die Hamburger und Roche eine weltweite Lizenzvereinbarung zur Entwicklung und Vertrieb gegen Alzheimer bekanntgegeben. Aus dieser Vereinbarung könnte Evotec weitere Zahlungen für Forschungsfortschritte von bis zu 820 Millionen US-Dollar sowie abgestufte Umsatzbeteiligungen im zweistelligen Prozentbereich erhalten.

Das 1993 gegründete Unternehmen konzentriert sich auf Behandlungsmethoden gegen Erkrankungen des Nervensystems, von Schmerzen oder auch Krebs. Bei seinem Amtsantritt im Frühjahr 2009 hatte sich Lanthaler den Ausbau der Kooperation mit Pharmakonzernen auf die Fahnen geschrieben, um die Abhängigkeit von der riskanten und teuren Entwicklung eigener Medikamente zu reduzieren.

Zu den größten Aktionären des Unternehmens gehört Roland Oetker, der Neffe von Rudolf August Oetker, der über Jahrzehnte das Backmittel-Imperium leitete. Oetker hielt Ende September über seine ROI Verwaltungsgesellschaft rund 15 Prozent der Evotec-Anteile. Zweitgrößter Anteilseigner ist die Private Equity-Gesellschaft TVM Capital mit einem Anteil von rund zehn Prozent.

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