Frost & Sullivan prognostiziert exponentielles Wachstum im Markt für personalisierte Medizin

Öffentlich-private Partnerschaften und technologische Fortschritte eröffnen vielversprechende Marktperspektiven

22.06.2011 - Deutschland

Die derzeitigen zweistelligen Wachstumsraten im europäischen Markt für personalisierte Medizin sind laut Frost & Sullivan nur die Spitze des Eisberges eines erwarteten exponentiellen Wachstums. Die genaue Definition des Ausmaßes und der Art der biologischen Vielfalt des Menschen macht es möglich, medizinische Behandlungsarten auf diejenigen Menschen zuzuschneiden, die den meisten Nutzen daraus ziehen können. Derartige Behandlungsarten könnten medikamentöse Therapien oder Zelltherapien beinhalten, die auf die Krankengeschichte, das Genmaterial und das Immunsystem des Patienten abgestimmt sind. Im Wesentlichen schafft also die Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist, immense Möglichkeiten für die personalisierte Medizin.

Laut einer aktuellen Analysteneinschätzung von Frost & Sullivan verfügt der europäische Markt für personalisierte Medizin derzeit über zweistellige Wachstumsraten, was vor allem deshalb beachtlich ist, da er bereits von einem relativ hohen Niveau aus startet. Diese Wachstumsrate dürfte noch weiter zulegen, sollten mehr europäische Regierungen personalisierte Gesundheitsversorgung fördern und dazu beitragen, dass diese in der Mitte der Gesellschaft ankommt.

„Wichtigster Vorteil personalisierter Medizin ist die Verbesserung des Aufbaus, der Wirkung und der Vorhersagekraft von klinischen Tests, was dann wiederum dazu beitragen wird, in kürzerer Zeit bessere Resultate zu erzielen“, erklärt Rasika Ramachandran, Senior Research Analyst bei Frost & Sullivan. „Personalisierte Medizin hilft, die Zeit für die Auswahl von Versuchspersonen für klinische Untersuchungen zu verkürzen, verbessert das Ansprechen auf Medikamente und verringert Nebenwirkungen.“

Personalisierte Medizin reduziert das Risiko einer Fehldiagnose und ermöglicht eine schnellere Diagnose, wenn diese in Form von begleitenden Diagnosetests zusammen mit einem Medikament umgesetzt wird. Dadurch trägt personalisierte Medizin auch dazu bei, besser differenzierte Arzneimittel zu entwickeln.

Die Rolle der Ärzte ist bei der Förderung dieser begleitenden Diagnosetests entscheidend. Diese Tests schränken den Arzt dabei ein, ein Medikament seiner Wahl zu verschreiben. „Häufig bezweifeln Ärzte die Wirksamkeit von begleitenden Diagnosetests, was die Verschreibung von Medikamenten im Vergleich zu ihrem Wissen und ihrer Erfahrung angeht“, bemerkt Ramachandran. „Um diese Hürde zu überwinden, ist es notwendig, die neue Generation von Ärzten mit einer positiven Einstellung zur Theranostik zu unterstützen.”

Die technische Effizienz der Theranostik wird zusammen mit der damit verbundenen Kostensenkung für Forschung und Entwicklung (F&E) einer der Wachstumstreiber in diesem Markt sein. Pharmakonzerne und Diagnose-Unternehmen sollten dennoch bei der Entwicklung der Theranostik näher mit Ärzten zusammenarbeiten, sodass die Bestätigung durch Ärztekollegen die weitere Verbreitung unterstützt, sobald der Test auf dem Markt ist.

Vielversprechend ist eine Reihe von öffentlich-privaten Partnerschaften und das hohe Niveau der technologischen Fortschritte, durch die die Entdeckung und Entwicklung von neuen Biomarkern unterstützt und der Markt angekurbelt wird.

Eine Schlüsselrolle wird hierbei weiterhin die Frage nach der Erstattung spielen, welche die Ärzte bisher daran hindert, begleitende Diagnosetests zu verschreiben, da diese zum Großteil vom Patienten selbst bezahlt werden müssen oder nur teilweise von den Krankenkassen erstattet werden. „Solange die Frage nach der Erstattung nicht geklärt ist oder die Kosten dieser Diagnosetests nicht erschwinglich werden, bleiben begleitende Diagnosetests in einer Sackgasse”, warnt Ramachandran. „Die europäischen Regierungen ergreifen inzwischen Initiativen, um dieses Problem zu lösen. Dies ist ein gutes Zeichen für die im Bereich personalisierter Medizin tätigen Unternehmen.“

Die Studie Personalised Medicine in Europe ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms Pharmaceuticals & Biotechnology, das außerdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: European Tissue Diagnostics Markets und European Diabetes Diagnostics Market. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.

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