Neuer Studiengang „Molekulare Medizin“ in Regensburg

24.03.2011 - Deutschland

Fast täglich wandelt sich unser Wissen über Krankheiten und Krankheitsursachen. So werden die Methoden und Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen in zunehmendem Maße durch die Untersuchung der genauen Zusammenhänge auf zellulärer oder molekularer Ebene verbessert. Daraus ergeben sich auch innovative Ansätze für neue Therapieverfahren. Allerdings führt die rasante Entwicklung in diesem Bereich zu immer größeren Anforderungen an einzelne Forscher. Diesen wird die klassische universitäre Ausbildung mitunter nicht mehr gerecht. Für die medizinnahe Spitzenforschung muss ein Wissenschaftler künftig umfängliche praktische Laborerfahrungen vorweisen und gleichzeitig ein weitreichendes Verständnis der Funktionen und Fehlfunktionen des menschlichen Körpers besitzen.

Die Universität Regensburg begegnet diesen Anforderungen durch die Einrichtung des Studiengangs „Molekulare Medizin“, der zum kommenden Wintersemester 2011/12 startet. Der Studiengang bietet naturwissenschaftlich interessierten Abiturienten eine universitäre Ausbildung, die die Stärken aus Medizin und biologischer Grundlagenforschung vereint. Organisiert wird das auf sechs Semester angelegte Bachelor-Studium mit der Möglichkeit eines anschließenden Master-Studiengangs (vier Semester) durch die Fakultät für Medizin und die Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin. Die strukturellen Voraussetzungen sind dabei an der Universität Regensburg besonders günstig: Die vorklinischen Fachgebiete sind im Gegensatz zu den meisten anderen Universitätsstandorten nicht in der Fakultät für Medizin, sondern in der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin angesiedelt. So ist die Verknüpfung beider Bereiche in Regensburg bereits etabliert.

Die biomedizinische Forschung benötigt Akademiker, die sich mit den Methoden und Techniken der Biologie und Biochemie auskennen und zudem ein breites medizinisches Wissen haben: „Molekular-Mediziner/innen“. In der klassischen Biologie erhalten Studierende zwar eine fundierte Ausbildung, die zu hervorragender fachspezifischer Forschung im Labor befähigt. Allerdings ist dabei die medizinische Relevanz in der Regel kein primäres Anliegen. Entsprechend fehlen bisweilen wichtige medizinische Grundkenntnisse. Das Studium der Humanmedizin wiederum dient der Ausbildung von Ärzten, die eine Fülle von Wissen erwerben, um Erkrankungen richtig zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Dabei wird allerdings oft nur begrenzt Wert auf praktische Laborerfahrungen gelegt.

Die „Molekularen Mediziner/innen“ stellen ein Bindeglied zwischen moderner Biologie und Medizin dar. Sie sind in der Lage, interdisziplinäre Forschung zu betreiben und die komplexen molekularen Ursachen menschlicher Erkrankungen zu untersuchen. So können neue Verfahren entwickelt werden, um Krankheiten zielgenau zu behandeln. Entsprechend werden die künftigen Regensburger Studierenden in allen relevanten biomedizinischen Fächern ausgebildet. Neben den naturwissenschaftlichen Grundlagenfächern (z.B. Chemie, Biologie, Physik), den vorklinischen Disziplinen (z.B. Anatomie, Zellbiologie, Biochemie, Physiologie) und den klinisch-theoretischen Fächern (z.B. Pharmakologie, Immunologie, Pathologie, Humangenetik) stehen auch intensive Laborpraktika auf dem Studienplan.

Die Nachfrage nach „Molekular-Medizinern/innen“ in Industrie und Forschung ist groß; entsprechend gut sind die Karriereaussichten für Absolventen. Benötigt werden sie in den nächsten Jahren unter anderem in biomedizinischen Forschungslaboren, in der forschenden Pharmaindustrie, in Unternehmen der Biomedizin, im Wissenschaftsmanagement, in Diagnostiklaboren oder als Wissenschaftsjournalisten.

Für den Bachelor-Studiengang „Molekulare Medizin“ ist das Bestehen einer Eignungsfeststellungsprüfung erforderlich. Die Zulassung erfolgt jeweils zum Wintersemester; eine Bewerbung muss spätestens bis zum 15. Juli 2011 eingehen. Der Master-Studiengang wird ab dem Wintersemester 2014/2015 angeboten.

Weitere News aus dem Ressort Karriere

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte