MÜNCHEN (
dpa-AFX) - In der Pharma-Industrie wird es nach Ansicht des Weltpharmaverbandes
Ifpma nach der Übernahme von
Pharmacia durch Pfizer weitere Megafusionen geben. Viele Pharmakonzerne stünden unter
Druck, sagte IFPMA-Präsident Rolf
Krebs der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".
"Die
Patente von umsatzstarken
Medikamenten laufen aus, doch die
Forschungslabore der Unternehmen bringen nicht genug neue
Medikamente heraus", sagte
Krebs. Die Konzerne würden diese Wachstumsschwäche kompensieren, indem sie Firmen mit gut gefüllten Pipelines dazukauften. Überleben würden dann nur die Unternehmen, die innovativ sind und ständig neue Medikamente auf den Markt bringen.
Skeptisch äußerte sich Krebs zur Entwicklung von hochspezialisierten Medikamenten, die auf die Entschlüsselung des menschlichen Genoms zurückgehen. Eine
individualisierte Medizin wäre "kaum finanzierbar", sagte Krebs, der auch Sprecher der Unternehmensleitung von
Boehringer Ingelheim ist. Es werde mindestens noch 20 Jahre dauern, bis die ersten Medikamente auf den Markt kommen, die auf der Entschlüsselung des menschlichen Genoms beruhen. "Das menschliche Genom ist ein bisschen komplizierter, als man ursprünglich angenommen hat", sagte Krebs./ac/he/sh