Birmingham - Wissenschaftler des City Hope Cancer
Center im kalifornischen Duarte http://www.cityofhope.org und der
University of Alabama in Birmingham http://main.uab.edu starten eine
ungewöhnliche Studie. Sie wollen untersuchen, ob ein von einer bestimmten
Skorpion-Art produziertes Gift für die Behandlung von Hirntumoren
eingesetzt werden kann. Um die synthetisch hergestellte Substanz klinisch
zu testen, wurden bereits die ersten Patienten mit einem Hirnstamm-Gliom,
einer der tödlichsten Tumorarten, rekrutiert.
Es ist dies die erste Behandlung, bei der Skorpion-Gift verwendet wird,
erklärte der Neurochirurge Adam Mamelak vom City Hope Cancer Center. "Bei
der eingesetzten Substanz handelt es sich um ein Molekül bzw. ein kleines
Protein, das der synthetischen Version des biologisch aktiven
Skorpion-Toxins exakt entspricht", erklärte Mamelak in einem Bericht von
Newsday.com http://www.newsday.com . Die Substanz musste synthetisiert
werden, da sonst unzählige Skorpione ihr Leben hätten lassen müssen. "Das
Gift lähmt gewöhnlich die Beutetiere der Skorpione", so der Neurochirurg.
Die Substanz wurde vom Molekularbiologen Harry Sontheimer von der
University of Alabama entdeckt und als 1311-TM.601 benannt. Um die
Substanz synthetisch für einen medizinischen Einsatz produzieren zu
können, gründeten die Forscher das Biotech-Unternehmen TransMolecular in
Birmingham. Als Medikament, so Mamelak, zielt das Toxin auf ein
chemisches Signal auf der Oberfläche der
Krebszellen und ändert die
elektrische Aktivität dieser. Es scheint das Wachstum der
Zellen zu
stoppen. Erstaunlich ist laut Forschern, dass die Gehirntumorzellen des
Menschen aktiv an die Substanz binden.