Frankfurt am Main, 24. Juni 2002
Mit Nukleinsäure-Amplifikationstest-Kits wurden im Jahr 2001 in Europa
Umsätze von über 330 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Nach einer neuen
Analyse der internationalen Unternehmensberatung
Frost & Sullivan
(http://www.biotech.frost.com) soll diese Zahl bis 2008 auf 714 Millionen
US-Dollar ansteigen. Nukleinsäure-Amplifikationstests (NATs) erfreuen sich
zunehmender Nachfrage, weil sie schnelle und genaue Diagnosen liefern. Tests
auf der Basis von Krankheitsmarkern sowie die Verbindung mit modernen
Technologien wie
Mikrochips dürften das Marktwachstum in Zukunft stimulieren.
Jeweils etwa die Hälfte des Umsatzes entfällt auf Kits für die Forschung
beziehungsweise den klinischen Bereich. Im Forschungssektor sorgen vor allem
Polymerase-Kettenreaktions-(PCR-)Kits für Mikrochip- und
Einzel-Basenpaar-Polymorphismen-(SNP-)Analysen für Wachstum. Im Zusammenhang
mit dem Humangenomprojekt und in der Hoffnung auf gewinnträchtige Patente
boomt die Analyse von Genen und ihren Funktionen, woraus sich eine massive
Nachfrage nach NATs ergibt. Gebremst wird das Wachstum andererseits durch die
Tendenz, dass Forscher aus Kostengründen vor allem für Routineexperimente
zunehmend ihre eigenen
Assays entwickeln und sich dabei auf die
preisgünstigsten Anbieter von Verbrauchsartikeln orientieren.
Individuell abgestimmte Therapien
Im klinischen Bereich dienen NATs der Diagnose von Viruserkrankungen wie AIDS
und Hepatitis, aber auch von Chlamydieninfektionen, sowie der Überwachung des
Therapiefortschritts. Da sie als molekulare Tests empfindlicher und
spezifischer sind als die herkömmlichen serologischen und immunologischen
Tests, entwickeln sie sich immer mehr zur Methode der Wahl für den Nachweis
von Erregern, so etwa
PCR von
Roche für Hepatitis C. "Bisher wurden
hauptsächlich quantitative virologische NATs entwickelt, die die Überwachung
der Viruslast ermöglichen," erläutert Alex Wong, Research Analyst bei Frost &
Sullivan. "Damit lässt sich die Wirksamkeit einer Therapie so kontrollieren,
dass sie individuell abgestimmt und dadurch kostengünstiger gestaltet werden
kann. Das ist etwa bei den vielversprechenden, aber teuren
Kombinationstherapien für Hepatitis C von großer Bedeutung."
Patentrechte der Marktteilnehmer bremsen größeren Wettbewerb
Es gibt gegenwärtig 20 wichtige Unternehmen auf dem Europamarkt für
Nukleinsäure-Amplifikations-Kits, von denen 16 den Forschungs- und sechs den
klinischen Bereich beliefern. Nur zwei multinationale Schwergewichte, der
Marktführer
Roche Diagnostics und
BD Diagnostic Systems, sind auf beiden
Märkten aktiv. Besonders im klinischen Sektor verhindern die Patentrechte der
Marktteilnehmer (neben den genannten noch
Abbott Diagnostics,
bioMérieux,
Bayer Diagnostics und Gen-Probe), dass Neueinsteiger von den guten
Wachstumsaussichten profitieren und ein stärkerer Wettbewerb zu niedrigeren
Preisen führt. Erst mit dem gegen Ende des Prognosezeitraums zu erwartenden
Auslaufen des
patents von Hoffman-La Roche für die PCR-Methode dürfte sich
die Zahl von Neueinsteigern in den NAT-Markt erhöhen, vor allem im
Forschungssektor.
Die Studie "The European Nucleic Acid-Based Amplification Kits Market (Report B079)"
ist zu beziehen bei
Frost & Sullivan
Clemensstrasse 9
60487 Frankfurt/Main
Tel. 069-77033-12
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