Erfolgreiches Programm zur weltweiten Zusammenarbeit in den Biowissenschaften mit deutscher Beteiligung soll fortgesetzt werden

Experten aus acht Ländern und der EU treffen sich in Berlin zur Konferenz des Human Frontier Science Program

24.06.2002

Die Finanzierung eines der weltweit wichtigsten Programme zur Förderung interkontinentaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit ist bis zum Jahr 2004 gesichert. Darauf haben sich die 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweitägigen Regierungskonferenz zum Human Frontier Science Program (HFSP) in Berlin verständigt. Das HFSP unterstützt insbesondere zukunftsweisende interdisziplinäre biologische Forschungsansätze auf den Gebieten Hirnforschung und der Molekularbiologie. Die Vertreter aus acht Staaten und der EU beschlossen, dass in den nächsten Jahren zur Finanzierung des Austauschprogramms für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 60 Millionen Dollar jährlich bereitgestellt werden sollen. Die Hälfte dieser Summe wird Japan aufbringen. Die HFSP-Regierungskonferenz wurde nach Tokio und Washington erstmals in Berlin veranstaltet. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn sagte anlässlich der Konferenz: "Deutschland wird das HFSP auch in Zukunft aktiv mittragen und mitgestalten. Ich habe die das HFSP tragenden Staaten und Organisationen nach Berlin eingeladen, um mit ihnen gemeinsam über die Zukunft dieses Programms zu beraten. Ich freue mich, dass wir auch die zukünftige Finanzierung auf eine verlässliche Basis stellen können." Deutschland steuert in diesem Jahr 2,7 Millionen Dollar zum Jahresetat des Programms bei. Das HFSP geht auf eine Anregung Japans auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Venedig 1987 zurück. Es wird außer durch Deutschland von den USA, der Schweiz, Canada, Großbritannien, Italien, Frankreich, der EU-Kommission und vor allem auch von Japan gemeinsam getragen und finanziert. Bulmahn weiter: "Deutschland hat von diesem bisher weltweit einzigartigen Programm in hervorragender Weise profitiert. Durch die strenge, auf rein wissenschaftlichen Exzellenzkriterien basierende Auswahl - nur maximal 15 % der eingehenden Forschungsvorschläge werden anschließend auch gefördert - wird den deutschen Forscherinnen und Forschern die Zusammenarbeit mit den weltweit besten Wissenschaftlern ermöglicht. Allein fünf Wissenschaftler, unter ihnen die deutsche Entwicklungsbiologin Christiane Nüsslein-Volhard, waren an HFSP-Projekten beteiligt, bevor sie mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden." Seit 1990 haben 2314 Wissenschaftler am HFSP teilgenommen. Insgesamt wurden 567 Forschungsprojekte gefördert. An über 200 dieser Projekte haben deutsche Wissenschaftler partizipiert. 1715 vorwiegend jüngeren Wissenschaftlern wurde durch das HFSP mit einem Stipendium ein Forschungsaufenthalt im Ausland ermöglicht. In diesem Zusammenhang sind 120 ausländische Stipendiaten in deutschen Forschungseinrichtungen und mehr als 180 deutsche Wissenschaftler im Ausland gewesen. Die beteiligten Wissenschaftler kamen aus mehr als 60 Ländern.

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