Roche-Tochter Genentech muss 300 Mio US-Dollar Schadenersatz an US-Krebszentrum zahlen

11.06.2002

ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Tochtergesellschaft der Roche Holding AG, Genentech Inc, ist durch ein US-Bezirksgericht zur Schadenersatzzahlung in Höhe von rund 300 Millionen US-Dollar verurteilt worden. In der kommenden Woche werde das Gericht entscheiden, ob zusätzliche Strafzuschläge zum Schadenersatz entrichtet werden müssen, teilte Genentech mit. Das Unternehmen unterlag im Streit um ein Lizenzabkommen dem amerikanischen Krebszentrum City of Hope.

Zu einer möglichen Berufung möchte sich Genentech erst äussern, wenn das Verfahren abgeschlossen sei, hieß es.

FORSCHUNGSABKOMMEN BETROFFEN

City of Hope fordert wegen vorenthaltener Lizenzgebühren 445 Millionen Dollar von Genentech. Der Streit dreht sich um ein von den beiden Institutionen abgeschlossenes Forschungsabkommen von 1976. 1978 entwickelten zwei Biologen des Zentrums eine Methode zur Spaltung von Insulin-DNS in ein Bakteriengen, das Humaninsulin hervorbringt.

Im Rahmen des Abkommens hatte City of Hope die Patentrechte für die Produktion des menschlichen DNS-Materials abgetreten. Im Gegenzug jedoch hatte Genentech sich verpflichtet, die Forschung des Krebszentrums finanziell zu unterstützen und ihm eine Lizenzgebühr von 2 Prozent aller Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten entrichten, die auf der patentierten Technologie beruhen.

City of Hope fordert deshalb den Anteil aus Lizenzverträgen, die Genentech mit Drittfirmen abgeschlossen habe. Das Pharmaunternehmen hatte dies mit dem Argument, das die Verträge öffentlich bekannt seien, bestritten und zudem geltend gemacht, dass die umstrittenen Lizenzverträgen nicht unter diese Klausel des Abkommens von 1976 fallen würden.

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