Biotechnologie-Branche wieder optimistischer

Zukünftige Geschäftslage wird günstiger eingeschätzt

08.01.2010 - Deutschland

Die deutschen Biotechnologie-Unternehmen blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Das ergab eine Umfrage des Industrieverbandes BIO Deutschland in Kooperation mit dem Branchenmagazin |transkript.

Annähernd die Hälfte der deutschen Biotech-Unternehmer (47 %) glaubt, dass sich die zukünftige Geschäftslage günstiger darstellen wird. Im vergangenen Jahr hatte dies lediglich ein Drittel (33 %) der Befragten angegeben. Gleichzeitig sank der Anteil der Pessimisten, die davon ausgehen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern wird, von 18 % im vergangenen auf nur noch 7 % im laufenden Jahr. Die Einschätzung ihrer aktuellen Lage ist im Vergleich zum Vorjahr in den Unternehmen stabil geblieben. Den Umfrageergebnissen zufolge wird sich der Personalaufbau weiter beschleunigen: 55,6 % der Firmen gaben an, wieder Einstellungen vornehmen zu wollen. Anfang 2009 waren das lediglich 50,3 % gewesen. Nur noch jede 20. Firma (4,6 %) rechnet damit, Entlassungen vornehmen zu müssen. Mehrheitlich (52,2 %) wird in der Branche davon ausgegangen, dass sich das Klima - also die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - wieder verbessern wird. Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen der Unternehmenssteuerreform die steuerliche Nutzung von Verlustvorträgen erschwert. Zudem gab es einen Abzug vieler Wagniskapitalinvestoren aus Deutschland und in der Folge zu einem Einbruch der Unternehmensfinanzierung. Dies spiegelt sich in der Investitionsbereitschaft der zumeist stark auf Forschung fokussierten Unternehmen wider: Nur noch 38,5 % wollen ihre Ausgaben in diesem Bereich erhöhen (Vorjahr 40,7 %).

Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, bilanziert: „Die Innovationskraft der deutschen Biotechnologie-Unternehmen muss nicht nur erhalten bleiben, sondern auch gestärkt werden. Investoren und Unternehmen warten auf ein politisches Signal. Wir brauchen eine bessere steuerliche Abzugsfähigkeit von F&E-Ausgaben und wir fordern die uneingeschränkte Beibehaltung der Verlustvorträge beziehungsweise die Gewährung von Steuergutschriften für innovative Unternehmen.“

Dr. Patrick Dieckhoff, Redaktionsleiter von |transkript, meinte: „Die deutsche Biotechnologie-Branche hat im vergangenen Jahr trotz schwerer Lage eine erstaunliche Widerstandskraft bewiesen. Es hat keine Entlassungs- oder Pleitewelle gegeben. Im Gegensatz zum Ende des vergangenen Jahres erscheint das Ausmaß der Krise für viele Biotech-Unternehmen jetzt kalkulierbar. Viele sehen das Licht am Ende des Tunnels.“

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