Markt für Gentherapie kurz vor dem Durchbruch?

Der US-Markt für Gentherapie

19.04.2002
Frankfurt am Main, 18. April 2002 Das Humangenomprojekt erweist sich als wichtiger Wachstumsmotor für den Gentherapiemarkt. Bedeutende Impulse gehen vor allem von der Identifikation von Genen aus, die bei der Entstehung von Krankheiten eine zentrale Rolle spielen. Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan (http://biotech.frost.com ) rechnet in einer neuen Analyse damit, dass allein der US-Markt für Gentherapie bereits im ersten Jahr der Vermarktung entsprechender Produkte - also um 2004 - Umsätze in Höhe von 125 Millionen US-Dollar erwirtschaften wird. Für die Folgejahre sind dann signifikante Steigerungen zu erwarten, da davon auszugehen ist, dass ständig neue Anwendungsgebiete hinzukommen. Der Erfolg der Gentherapie beruht auf der Möglichkeit, die richtigen Gene zu identifizieren, um sie dann zu aktivieren, zu inhibieren oder sogar zu ersetzen. Um den Schwerpunkt für ihre Arbeit exakt bestimmen, die Anzahl der Targets vervielfachen und letztendlich Behandlungskonzepte für eine breite Palette an Krankheiten - von zystischer Fibrose bis hin zu Krebs und kardiovaskulären Erkrankungen - entwickeln zu können, benötigen die Forscher Schlüsselinformationen. Einen Teil davon liefert das Humangenomprojekt. Forschung läuft auf Hochtouren und wird streng überwacht Die Forschung nach vermarktbaren Therapien läuft auf Hochtouren, ist allerdings nicht unumstritten und wird von den Regulierungsbehörden streng überwacht. Seit dem Tod eines jungen Patienten in den USA, der als erstes Opfer dieser Behandlungsart gilt, will die US-Regierung kritische Experimente nun noch stärker kontrollieren. Die FDA (Food & Drug Administration), die oberste Arzneimittelbehörde der USA, hat bereits mit der Überwachung der Studien begonnen. Gleichzeitig gibt es neue Gesetzesvorschläge zum Schutz des Menschen bei klinischen Studien im Allgemeinen. Auflagen machen Therapien glaubhafter "Strikte Auflagen werden die Forscher dazu zwingen, sich einer rigorosen strategischen Bewertung ihrer Technologien und klinischen Ansätze zu unterziehen," meint Branchenanalyst Eric E. Gay von Frost & Sullivan. "Dadurch verzögert sich zwar kurzfristig der Entwicklungsprozess, und die Produkte kommen erst später auf den Markt, aber die Reglementierung hat auch ihre Vorteile: Wenn eine Therapie dann tatsächlich alle Prüfungen überstanden hat, ist sie auch weitaus glaubhafter." Gentherapie muss den Markt noch überzeugen Zunächst gilt es allerdings, eine ganz andere Hürde zu überwinden: Die Branche muss ihre Skeptiker vom Wert der Gentherapie überzeugen. "Bevor die Produkte eine breite Marktakzeptanz erlangen können, müssen die Akteure die klinischen und wirtschaftlichen Vorteile gegenüber anderen therapeutischen Techniken demonstrieren," meint Gay. "Dabei ist es sicher sinnvoll, sich auf Bereiche zu konzentrieren, in denen traditionelle Behandlungsmöglichkeiten bislang nicht die gewünschten Ergebnisse bringen." Weltweit 600 klinische Studien Momentan laufen weltweit an die 600 klinische Studien, davon 80,5 Prozent in den USA und 16,6 Prozent in Europa; kein einziges Produkt hat bisher die Marktzulassung erreicht. Erst ein solches positives Signal wird den erwarteten Durchbruch bringen und der Gentherapie im Gesundheitsmarkt, in der Öffentlichkeit und bei den Investoren die für ihren Erfolg erforderliche Legitimation verschaffen. Titel der Analyse: U.S. Gene Therapy Market (Report 7964)

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Genetische Erkrankungen, die einst als unbehandelbar galten, stehen nun im Zentrum innovativer therapeutischer Ansätze. Die Forschung und Entwicklung von Gentherapien in Biotech und Pharma zielen darauf ab, defekte oder fehlende Gene direkt zu korrigieren oder zu ersetzen, um Krankheiten auf molekularer Ebene zu bekämpfen. Dieser revolutionäre Ansatz verspricht nicht nur die Behandlung von Symptomen, sondern die Beseitigung der Krankheitsursache selbst.

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