Rhein Biotech und Crucell schließen Lizenzabkommen über PER.C6 Zelllinie

12.04.2002

Crucell N.V., niederländisches Unternehmen mit Aktivitäten im Bereich Antikörper und Impfstoffe und Rhein Biotech N.V., weltweit operierender Impfstoffspezialist, gaben heute die Umwandlung ihrer Forschungsvereinbarung in ein kommerzielles Lizenzabkommen bekannt. Die Vereinbarung sieht vor, dass Rhein Biotech die Zelllinie PER.C6 von Crucell für die Entwicklung und Produktion eines verbesserten Impfstoffes gegen japanische Encephalitis einsetzt.

Das neue Abkommen basiert auf dem erfolgreichen gemeinsamen Forschungsprogramm, das bei Rhein Biotechs Tochtergesellschaft GreenCross Vaccine durchgeführt wurde. Im Rahmen dieses Programmes haben Machbarkeitsstudien positive und überzeugende Ergebnisse für einen verbesserten Impfstoff gegen japanische Encephalitis auf der Grundlage der PER.C6-Zelllinie von Crucell gezeigt.

Einzelheiten des Abkommens Rhein Biotech hat die weltweite Lizenz für die Verwendung der PER.C6-Zelllinie von Crucell zur Entwicklung und Vermarktung von Impfstoffen gegen japanische Encephalitis erworben. Crucell erhält neben Vorauszahlungen weiterhin auch jährliche und Meilenstein-Zahlungen sowie Lizenzgebühren auf die Netto-Produktumsätze. Finanzielle Einzelheiten des Vertrages wurden nicht bekannt gegeben.

Daan Ellens, CEO und Präsident von Rhein Biotech: „Die Ergebnisse des Programms haben die außergewöhnlich hohe Qualität der PER.C6-Zelllinie als Plattform für die Herstellung unseres führenden Japanese Encephalitis-Impfstoffes bestätigt. Wir erwarten , dass wir mit der Entwicklung und Produktion der zweiten Generation des Impfstoffes unsere Marktanteile sowohl in Asien als auch den Industrieländern signifikant werden steigern können.“

Dinko Valerio, CEO von Crucell: „Wir sind sehr zufrieden über die Zusammenarbeit mit Rhein Biotech. Das Unternehmen ist einer der führenden Konzerne im Bereich der Japanese Encephalitis-Impfstoffe mit einer gefestigten Marktposition in Asien. Die Ergebnisse des Programms wie auch das neue Abkommen bekräftigen, dass die Zelllinie PER.C6 zum industriellen Standard geworden ist. Es ist ein sicheres und skalierbares System, das in angemessener Weise die Anforderungen der Impfstoff- Industrie erfüllt.”

PER.C6TM PER.C6TM ist eine humane Zellkultur-Plattform für die Entwicklung und Herstellung von biopharmazeutischen Produkten wie Antikörper, Proteine und Impfstoffe. Die Hochwertigkeit und Skalierbarkeit machen PER.C6 ebenso wie die umfassende Entwicklungs- und Sicherheits-Dokumentation zu der sicheren, kosteneffizienten und grossvolumigen Produktions-Plattform, die die Pharmaindustrie fordert. Nach dem PER.C6 als Impfstoff-Plattform etabliert wurde im Rahmen des exklusiven Lizenzabkommens mit Merck & Co. für ihren HIV-Impfstoff, plant Crucell ihr PER.C6- Geschäft im Impfstoffbereich zu erweitern. Die aktuelle Vereinbarung mit Rhein Biotech untermauert diese Strategie.

Impfstoff gegen japanische Encephalitis Japanische Encephalitis ist die Hauptursache viraler Encephalitis in den weitesten Teilen Asiens. Die Mehrheit der Menschen, die in den endemischen Regionen leben, werden mit dem Virus bereits vor dem 15. Lebensjahr infiziert. Von den mehr als 50.000 Kindern, die an Encephalitis leiden, sterben jedes Jahr rund 10.000. Jährliche Kampagnen von GreenCross Vaccine in Korea haben die Bedeutung von Impfungen nachgewiesen, indem sie zu einer deutlichen Reduzierung der Häufigkeit von japani- scher Encephalitis geführt haben.

Rhein Biotechs Tochtergesellschaft GreenCross Vaccine war eines der ersten Unternehmen weltweit, die einen Impfstoff gegen japanische Encephalitis vermarktet haben. Der Impfstoff wird eingesetzt um Kinder, die in den endemischen Regionen leben sowie Reisende, die sich in diesen Gebieten aufhalten, zu schützen. Rhein Biotech ist derzeit eines von nur zwei Unternehmen, die in Europa Impfstoffe gegen japanische Encephalitis an Reisende verkaufen. Der neue zell-basierte Japanese Encepahilitis-Impfstoff, der mit Hilfe der PER.C6-Zelllinie entwickelt wird, hat Vorteile im Hinblick auf Sicherheit, Produktionskosten und –kapazität gegenüber dem herkömmlichen Japanese Encephalitis-Impfstoff. Es wird erwartet, dass dies zu eine breitere Empfehlungen für eine Impfung gegen japanische Encephalitis führen wird, insbesondere in den Industrieländern. Verbesserte Produktionskapazitäten werden weiterhin die Liefermöglichkeiten für Impfstoffe, auch in die endemischen Gebiete, erweitern.

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