Lässt Stress schneller altern oder hält er sogar geistig fit?

Studienteilnehmer gesucht

05.09.2016 - Deutschland

Lebenslanges Lernen, höheres Renteneintrittsalter, demographischer Wandel – drei Schlagworte, die zeigen, wie wichtig es ist, auch im Alter noch fit zu sein. Das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund – IfADo will dem Thema gesundes Altern in einer breit angelegten Forschungsinitiative, der Dortmunder Vital-Studie, auf den Grund gehen.

IfADo / Kemmler

Mittels EEG, EKG, kognitiven Tests und Fragebögen ermitteln die Forscher der Dortmunder Vital-Studie das körperliche und geistige Fitnesslevel der Teilnehmer.

Während der eine mit 70 Jahren bereits stark vergesslich ist, sitzt der andere im gleichen Alter noch im Aufsichtsrat eines Unternehmens. In keiner Lebensspanne sind die Unterschiede der menschlichen Leistungen so groß wie im Alter. Aber woran kann das liegen? In der „Dortmunder Vital-Studie“ wollen Forscher am IfADo interdisziplinär die Auswirkungen und Zusammenhänge von Alter, Lebensstil und Stress auf verschiedenen Ebenen untersuchen: von der Immunreaktion über die subjektive Empfindung und Gehirnaktivität bis hin zu Stoffwechselfunktionen.

Langfristig versprechen sich die Forscher Antworten auf die Frage, wie Lebensstil, Stress, Stoffwechsel, Immunsystem und geistige Leistungsfähigkeit über die Lebensspanne hinweg zusammenhängen. Dazu sucht das IfADo in den nächsten Jahren nach über 500 Teilnehmern zwischen 20-70 Jahren. Besonders gefragt sind 30-50 jährige, berufstätige Personen.

Hat jemand, der positiv mit Druck umgehen kann, ein stärkeres Immunsystem? Leiden Menschen, die eine abwechslungsreiche Arbeit haben, seltener an Altersdemenz? Wie wirkt sich das zunehmende Alter auf Gehirnfunktionen, Immun- und Stoffwechselprozesse aus? Diesen Fragen werden die Forschenden am IfADo in den nächsten Jahren nachgehen. Die Versuchspersonen sollen dabei aus verschiedenen Altersgruppen kommen und unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen. So wollen die Forscher Risikofaktoren für Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Depressivität, Burn-out oder Alterserkrankungen wie Altersdemenz ermitteln.

Damit mögliche Zusammenhänge von psychologischen und physiologischen Faktoren entdeckt werden können, sind verschiedene Untersuchungsmethoden notwendig: Die Forschenden messen unter anderem mittels Elektroenzephalogramm die Gehirnaktivitäten, ermitteln durch Fragebögen Persönlichkeitseigenschaften und erfassen aus geringen Blutmengen den Status des Immunsystems. Um auch Langzeitwirkungen von Umwelteinflüssen, Stress oder Lebensstil zu erforschen, sollen die Messungen alle fünf Jahre wiederholt werden.

Teilnahme-Bedingungen:

  • Die Teilnehmenden sollten zwischen 20-70 Jahre alt sein, erwerbstätige Personen im Alter von 30 bis 50 Jahren sind besonders willkommen. Wichtig sind zudem gute Deutschkenntnisse und ein guter Gesundheitszustand.
  • Aufwandsvergütung: Die Tests werden ca. neun Stunden (aufgeteilt auf zwei Tage) in Anspruch nehmen. Dafür erhalten alle Teilnehmenden 100 Euro für den ersten und 60 Euro für den zweiten Termin.

Weitere Informationen zur Dortmunder Vital-Studie finden Sie unter dem nebenstehenden Link "News Website".

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