Depression, Diabetes, Arteriosklerose - Bochumer Wissenschaftler erforschen Zusammenhänge

26.02.2008

Depressionen kommen bei Diabetikern doppelt so häufig vor wie bei gesunden Menschen. Die Folge ist eine schlechtere Prognose. Grund dafür sind unter anderem Schädigungen der Blutgefässe (Arteriosklerose). An der RUB hat sich nun eine Forschergruppe gebildet, die die Zusammenhänge von Diabetes Mellitus, Depression und Arteriosklerose erforschen will.

Bekannt ist, dass Depressionen einen Risikofaktor für die Entwicklung der Arteriosklerose darstellen. Diese entsteht unter anderem durch eine übermäßige Aktivierung von Blutgerinnung, insbesondere der Blutplättchen, wodurch es zu einer Verstopfung von Gefäßen kommen kann. "Wir vermuten, dass ein Zusammenhang zwischen dem Verhalten von Blutplättchen und der Regulierung des Hormons Serotonin bei Depression besteht", erläutert Studienleiter Prof. Stephan Herpertz, und weiter, "dass über das Serotonin-System, welches bei Depressionen verändert ist, die Aktivierung der Blutplättchen stattfindet." Vieles spricht dafür, dass ein Serotoninmangel zur Entstehung der Depression beiträgt, so führt eine Steigerung des Serotoninspiegels häufig zur Linderung.

Als diabetische Spätfolge haben Diabetiker nicht selten Gefäßschäden. Zudem sind Diabetiker doppelt so häufig wie die Normalbevölkerung von einer depressiven Erkrankung betroffen. Neben der möglichen höheren Aktivierung der Blutplättchen kommen noch weitere Faktoren als mögliche Auslöser der Arteriosklerose hinzu. Depressive Menschen rauchen mehr und ernähren sich ungesünder. Zudem kann das benötigte Insulin bei übergewichtigen Patienten nur schlecht wirken, was zu hohen Blutzuckerwerten führt. Der Gemütszustand depressiver Menschen sorgt zusätzlich dafür, dass sie sich weniger an Behandlungsempfehlungen halten können und damit ihren Gesundheitszustand gefährden.

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