Knorpel, maßgeschneidert aus körpereigenen Stammzellen

Leipziger Interdisziplinäres Zentrum für Bioinformatik koordiniert vom BMBF gefördertes neues Projekt

27.09.2006

An der Universität Leipzig startete im August ein neues Projekt der Stammzellforschung. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,6 Millionen Euro unterstützten, drei Jahre laufenden Projektes ist die Entwicklung eines Bioreaktors, der die kostengünstige, automatisierte Produktion von Gelenkknorpelersatzgewebe aus Stammzellen des jeweiligen Patienten ermöglicht.

Kleiner als ein Euro sind die rosa Gel-Plättchen, die auf einer kaum handtellergroßen Scheibe für ihren Einsatz im Bioreaktor angeordnet werden. Und auch dieser Reaktor würde in jede Aktenmappe passen. "Unser Ziel ist es, dass solch ein Bioreaktor in jedem Krankenhaus zum Einsatz kommen kann", erläutert Ronny Schulz, der Entwicklungsingenieur des Gerätes vom Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum (BBZ) der Universität Leipzig und beschreibt dessen Funktionsweise: "Im OP werden dem Patienten aus dem Beckenkamm Stammzellen entnommen, aufgereinigt und unter sterilen Bedingungen in dieses Gel eingebettet. Das fungiert dann als Gerüst für die zu Knorpelgewebe heranwachsenden Stammzellen.

Nun ist die Verpflanzung von körpereigenem Knorpelersatzgewebe keine medizinische Neuheit mehr. Schon seit Jahren transplantieren es Chirurgen von einer weniger beanspruchten Stelle des Gelenks auf eine mit Defekten. Auch die Vermehrung von Knorpelgewebe im Labor und dessen Verwendung als "Flicken" ist längst Praxis. Allerdings haben dabei bisher lediglich vorhandene Knorpelzellen neue Knorpelzellen produziert. "Diese Implantate haben jedoch - ganz abgesehen davon dass man für deren Erzeugung intaktes Gewebe angreifen muss - nur begrenzte Einheilungschancen", so Schulz . "Wesentlich größeres Potential erhoffen wir uns von der Knorpelregeneration aus körpereigenen Stammzellen."

Um diese komplexe Aufgabe zu lösen, kooperiert ein Konsortium von Stammzellbiologen, Biophysikern und Bioinformatikern mit der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Leipzig und der Industrie.

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