BPI: Stärkere Förderung von Arzneien zur Behandlung seltener Krankheiten notwendig
EU-Kommission sieht "Orphan Drug System" auf richtigem Weg - Deutschlands Fördermaßnahmen unzureichend
"In Europa sind wir im Bereich der Forschung und Entwicklung von Orphan Drugs einen guten Schritt vorangekommen. Das ist ein positives Signal für die Patienten, die an einer von 5000 bis 7000 seltenen Leiden erkrankt sind. In Deutschland existieren jedoch noch zu viele unnötige Hürden, die die Behandlung schwerkranker Patienten weiter behindern. Das ließe sich schnell ändern, wenn das Gesundheitsministerium endlich eindeutige sozialrechtliche Rahmenbedingungen schaffen würde", erklärte heute Prof. Dr. Barbara Sickmüller, stellv. Hauptgeschäftsführerin des BPI in Berlin.
Die EU-Kommission fordert in ihrem Bericht die Mitgliedstaaten auf, stärker als bisher die Entwicklung von Orphan Drugs zu unterstützen und den Marktzugang von zugelassenen Orphan Drugs nicht im Wege der Erstattung zu hemmen.
Der BPI hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass in Deutschland die staatliche Förderung für die Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Leiden unzureichend ist. Ebenso hat der BPI die Bundesregierung aufgefordert, die Möglichkeit, Arzneimittel bereits vor der Zulassung bedürftigen Patienten im Rahmen eines so genannten "Compassionate Use" zur Verfügung zu stellen, endlich auf eine klare gesetzliche Basis zu stellen. Außerdem sollten diese Arzneimittel den bedürftigen Patienten auch zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden können.
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