Harvard-Team prescht mit ehrgeizigem Klonprogramm vor
(dpa) Forscher der Harvard-Universität wollen das therapeutische Klonen in den USA rasch vorantreiben. Sie kündigten in Boston an, maßgeschneiderte Stammzellen aus geklonten menschlichen Embryonen gewinnen und zur Behandlung von Kranken einsetzen zu wollen. Dieses Ziel hatten südkoreanische Klonforscher angeblich schon erreicht. Ihre Ergebnisse stellten sich aber als gefälscht heraus.
Das Harvard-Team will mit Genforschern der New Yorker Columbia-Universität zusammenarbeiten und die Arbeit ausschließlich aus privaten Mitteln finanzieren. Klonprojekte unterliegen in den USA strikten Auflagen, um Anrecht auf finanzielle Unterstützung vom Staat zu haben. US-Präsident George W. Bush hatte persönlich dafür gesorgt, dass keine neuen Stammzelllinien aus menschlichen Embryonen mit öffentlichen Mitteln gewonnen werden.
Sowohl die Harvard- als auch die Columbia-Universität haben dem Programm der Klonforscher zugestimmt. Beide Hochschulen verfügen über eigene Krankenhäuser und eine Fruchtbarkeitsklinik. Die Zeitung «Boston Globe» berichtete, dass die beiden Hochschulen bisher die einzigen in den USA sind, die sich mit der Ankündigung von geklonten Stammzellen aus Embryonen vorgewagt haben.
Allerdings werden Resultate voraussichtlich noch Jahre auf sich warten lassen. «Diese Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Bis zur klinischen Anwendung könnten noch zehn oder mehr Jahre vergehen», sagte der stellvertretende Direktor des Stammzellenprogramms am Bostoner Kinderhospital, George Daley.
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